Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kürbis verirrt sich auf einen Baum
Wie die Pflanze dort hinkam und es ihr gelang, dort trotzdem zu wachsen
DEGERNAU - Wachsen Kürbisse eigentlich auf Bäumen? Im Fall von Renate Zell aus Degernau lautet die Antwort „Ja“. Eine Kürbispflanze hatte sich an einem ihrer Birnbäume hochgehangelt, wo die riesige Frucht nun hängt.
„Wir tauschen immer wieder die Sachen aus, die wir anbauen“, sagte Zells Nachbarin Hedwig Birk. Sie habe den Kürbissetzling im Frühling zu ihrer Nachbarin gebracht, die ihn auf ihrem Kompost einpflanzte. „Ich wollte eigentlich welche für meine Enkel zum ,Rübengeistern´ haben“, erläuterte Zell. Womit sie nicht gerechnet hatte: Die Pflanze wuchs an dem benachbarten Birnbaum hinauf. Dies blieb der Hobbygärtnerin allerdings lange verborgen. „Ich habe dann irgendwann von der Terrasse aus die Kürbisblätter an dem Baum gesehen“, so die Degernauerin. Erst von der anderen Baumseite sei ihr die Kuriosität aufgefallen. Ein riesiger
Kürbis hing mitten in dem Obstbaum. „Dass ich heuer so große Birnen habe, hätte ich nicht gedacht“, scherzte Zell. Ein weiterer Kürbis, der „normal“auf dem Boden gewachsen war, ist dabei nicht größer als der auf dem Baum. Als „Rübengeister“-Kürbisse für die dreijährigen Enkel seien die Früchte jedoch zu groß. Was mit dem „Baumkürbis“geschehen soll, stehe noch nicht ganz fest. Wahrscheinlich werde man ihn zur Dekoration vor die Haustür stellen und etwas auf ihn schreiben. Bis zum Oktober solle die Frucht aber noch zum Reifen an Ort und Stelle bleiben. „Wir haben uns schon überlegt, ob wir ihm eine Hängematte aus einem alten Kartoffelsack oder so was basteln sollen, damit er nicht runterfällt“, sagte Hedwig Birk. Für spielende Kinder könne die herunterfallende Frucht ansonsten zur Gefahr werden. Letztendlich freuen sich die Degernauerinnen über die Kuriosität, denn die Birnen an dem Baum seien wegen des regnerischen Wetters nur schlecht gewachsen.