Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ochsenhausen trauert um einen Freund
Altbürgermeister Raymond Deneuville aus La Fère verstorben
OCHSENHAUSEN (sz) - Die Stadt Ochsenhausen trauert mit ihrer französischen Partnerstadt La Fère um den dortigen Altbürgermeister Raymond Deneuville, der im Alter von 77 Jahren überraschend verstorben ist. Vor wenigen Tagen erreichte die Nachricht vom Tod des geschätzten und beliebten früheren Bürgermeisters der Stadt in der Picardie den Vorsitzenden des Ochsenhauser Partnerschaftskomitees, Lothar Merk. „Wir verlieren mit Raymond Deneuville einen lieben und treuen Freund, den wir sehr vermissen werden“, teilt Bürgermeister Andreas Denzel mit. In einem gemeinsamen Kondolenzschreiben an die Witwe Claudette Deneuville haben das Ochsenhauser Stadtoberhaupt und der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees die Verdienste des Verstorbenen um die Städtepartnerschaft gewürdigt. Der Verstorbene habe in „seinen 31 Jahren als Bürgermeister ganz maßgeblich dazu beigetragen, die Freundschaft zwischen den beiden Städten zu pflegen und mit Leben zu erfüllen“.
Raymond Deneuville, Jahrgang 1944, war es besonders wichtig, dass aus den früheren Erbfeinden Frankreich und Deutschland Freunde wurden, erinnert man sich in Ochsenhausen. Für seine Verdienste um die deutsch-französische Partnerschaft wurde er deshalb 2006 mit der Bürgerehrennadel der Stadt Ochsenhausen ausgezeichnet. Gerne denken die Ochsenhauser an zahlreiche Begegnungen mit dem stets freundlichen und warmherzigen Franzosen zurück, die abwechselnd entweder in der Blumenstadt La Fère oder an der Rottum stattfanden.
Beim Rückblick auf die langjährige Freundschaft stechen einige prägende Ereignisse besonders hervor: sei es die Deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 oder die Auflösung der Garnison in La Fère im Jahr 1992. Diese war für den damaligen Bürgermeister Deneuville und für die gesamte Stadt ein herber Schlag, von dem sich die Stadt nur mühsam und sehr langsam wieder erholen konnte, was der Stadtspitze großes politisches Geschick abverlangte. In Ochsenhausen nahmen alle Freunde von La Fère regen Anteil am Schicksal der Partnerstadt.
Auch jetzt trauern viele der langjährigen Weggefährten, allen voran Ochsenhausens Altbürgermeister Max Herold, um einen guten Freund: „Waren wir anfangs nur Amtskollegen,
so wurde daraus eine herzliche Freundschaft. Der Tod von Raymond Deneuville reißt eine schmerzliche Lücke in unser Leben, aber ich und wir alle tragen seine Freundschaft weiter und werden ihn in unseren Herzen bewahren.“
Raymond Deneuville, der nach einer schweren Krankheit verstorben ist, hinterlässt seine Frau Claudette, drei Kinder und fünf Enkel. Ihnen versichern Bürgermeister Andreas Denzel und Komitee-Vorsitzender Lothar Merk in ihrem Kondolenzbrief, dass der Verstorbene in der Freundschaft zwischen den beiden Städten Ochsenhausen und La Fère weiterleben werde. „Unsere beiden Städte haben einen klugen, kämpferischen Bürgermeister und väterlichen Ratgeber verloren.“Nun gelte es, die entstandenen Freundschaften im Sinne des Verstorbenen weiterzuführen und zu pflegen.