Schwäbische Zeitung (Biberach)
Putz fällt auf Klosterschätze
Museum in Heiligkreuztal vorübegehend geschlossen
HEILIGKREUZTAL (sz/beß) - Kloster Heiligkreuztal beherbergt eine kostbare Ausstattung. In der Bruderkirche und dem dort befindlichen Klostermuseum war Ostermontag eine private Besuchergruppe zu Gast, die durch einen sorglosen Umgang einen Schaden verursachte. Exponate mussten an eine andere Stelle gebracht werden. Das Museum in der Bruderkirche ist deswegen vorübergehend geschlossen.
Am Ostermontag hat sich eine private Gästegruppe unerlaubterweise hinter dem Chorgestühl aufgehalten. Dieser Bereich ist für normale Tagestouristen nicht zugänglich; vielmehr bedarf es dafür einer Konzession der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Das Personal des Museums in der Bruderkirche wurde durch ein Poltern auf das Verhalten aufmerksam. Offenbar hatte sich Deckenputz im hinteren Bereich gelöst und war auf die kostbaren Reliquiare gefallen. Die Schätze wurden an eine andere Stelle gebracht und das Museum vorerst für Klostergäste gesperrt, um Restaurierungsmaßnahmen im Raum vornehmen zu können. Zudem müssen die Stücke begutachtet und sorgfältig gereinigt werden. „Mit der Schließung verschaffen wir uns Zeit, um sensibel und verantwortungsvoll mit den entstandenen Schäden umzugehen“, so Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten.
Diese Anstalt des öffentlichen Rechts hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe des Landes vielen Menschen nahezubringen und die historischen Monumente möglichst authentisch zu bewahren. Die Klosteranlage von Heiligkreuztal ist ein sehr gutes Beispiel. Hier finden sich rare und kostbare Zeugnisse der intensiven Frömmigkeit, die um 1300 in den oberschwäbischen Nonnenklöstern herrschte. „Die Monumente für alle zugänglich zu machen, ist eines unserer größten Anliegen. Dabei auch auf den notwendigen Schutz zu achten und entsprechende Maßnahmen vorzunehmen, ist sehr wichtig. Dies gelingt nur dann, wenn auch unsere Gäste sich ihrer Verantwortung bewusst sind“, betont Michael Hörrmann.
Kloster Heiligkreuztal zählt zu den am besten erhaltenen Klosteranlagen des Spätmittelalters.