Schwäbische Zeitung (Biberach)

Pilze sind der letzte Schrei

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Nun ist sie wieder da, die fröhliche Pilzzeit. Menschen streifen durch die Wälder und kommen mit prall gefüllten Körben wieder heraus. Besonders beliebt sind freilich die Steinpilze mit ihrem intensiven Geschmack. Und auch die gelben Pfifferlin­ge sind reichlich zu finden, wenn man weiß, wo man sie suchen muss. Wer wo seine ganz persönlich­e Pilzstelle hat, wird selbst unter Freunden nicht verraten. Zu groß die Gefahr, dass aus der persönlich­en schnell eine öffentlich­e Pilzstelle wird – und der Korb dann folglich leer bleibt.

Über die Gefahren des Pilzesamme­lns durch Unkundige ist viel geschriebe­n worden. Wer keine Ahnung hat, sollte die Pilze in Ruhe lassen, sodass auch die Pilze unfähige Sammler in Ruhe lassen können. Die Faustregel, dass alles was rot ist ungenießba­r bis giftig sein könnte, genügt nicht. Im Zweifel muss immer ein Experte hinzugezog­en werden. Weil es sonst schnell vorbei sein kann mit der pilzigen Freude.

Die dpa hat in einer kurzen Nachricht von einem pilzreleva­nten Vorfall in der Nähe von Donauwörth berichtet. Dort sind Spaziergän­ger im

Wald durch infernalis­che Schreie aufgeschre­ckt worden. Überzeugt davon, dass es sich bei den Entäußerun­gen nur um die reine Panik handeln könne, riefen sie die Polizei zu Hilfe. Die Beamten fanden ein Rentnerehe­paar vor. Nicht in Panik, sondern im Freudentau­mel. Die von ihnen gefundene Pilzstelle stellte sich als so reichlich dar, dass die Eheleute in Freudensch­reie ausgebroch­en waren. Lauter als jede Herbsttrom­pete, welche besser schmeckt, als sie klingen. (nyf )

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FOTO: LIANEM/IMAGO Kein Steinpilz, aber auch sehr gut: der Maronenröh­rling.

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