Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kräftige Erhöhung des Schulmensa­preises

Maselheime­r Eltern kritisiere­n Portionsgr­ößen und fehlende Wahlmöglic­hkeit

- Von Birgit van Laak

MASELHEIM - Um 1,30 Euro steigt der Preis für das Mittagesse­n der Maselheime­r Grundschul­e. Künftig kostet es sechs Euro, das entspricht einer Erhöhung um knapp 28 Prozent. Den neuen Preis hat der Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n. Er gilt für die Schule, die Kitas haben mit der Katholisch­en Kirchengem­einde einen anderen Träger. Das ist der Grund für die Erhöhung und diese Kritik kommt von Eltern.

4,70 Euro kostete das Mensaessen für die Kinder der Äpfinger und Maselheime­r Grundschul­e in den vergangene­n vier Jahren. Die Mahlzeiten, Hauptgang und Dessert oder Hauptgang mit Suppe, werden von der Zentralküc­he der St.-ElisabethS­tiftung in Heggbach bezogen. „Die Zentralküc­he hat eine Erhöhung ihrer Preise angekündig­t, weil sie die gestiegene­n Kosten nicht kompensier­en kann“, berichtete Franziska Maier von der Verwaltung im Gemeindera­t. Der Bezugsprei­s für eine reguläre Mahlzeit erhöhe sich auf 6,37 Euro. Weil aber das Essen in Kinderport­ionen ausgegeben werde, seien es real pro Essen 5,92 Euro, erläuterte sie die Kalkulatio­n. Für den Mensapreis wird aufgerunde­t, so dass er nun sechs Euro beträgt.

„Wir bezuschuss­en das Essen bereits“, hob Franziska Maier hervor. Die Gemeinde komme für die Hauswirtsc­hafterin auf, die den Mittagstis­ch vorbereite­t, das Essen erwärmt, ausgibt und später wieder sauber macht. „Würden wir das alles einrechnen, wären es 16 Euro pro Essen“, sagte die Verwaltung­smitarbeit­erin.

Bei ihr hätten sich schon Eltern gemeldet, die sagten: sechs Euro sind relativ viel, berichtete sie. Den Caterer zu wechseln, hielt sie aber nicht für sinnvoll. Das Essen sei gut und die Zusammenar­beit mit der Zentralküc­he ebenso, fügte Bürgermeis­ter Elmar Braun an. An einem Wochentag würden an einem Schulstand­ort nur drei Kinder in der Schule essen, das trage Heggbach mit, sagte Franziska Maier. „Ich weiß nicht, ob ein anderer Caterer das macht.“

Über die Reaktionen von Eltern und deren Kritik berichtete­n Gemeinderä­te in der Sitzung. „Ich höre, dass größere Kinder erzählen, die Portion sei zu klein“, sagte Max Steigitzer. Früher habe man zwei Portionen auf drei Kinder verteilt, die Tendenz sei mittlerwei­le eine reguläre Portion pro Kind, führte Franziska Maier aus. Dass aber die Portion zu knapp ausfalle, dürfe bei sechs Euro nicht sein, stellte sie fest.

„Mich haben Mütter angesproch­en, die bei dem Preis schluckten, aber sagten, das Essen schmecke“, erzählte Gemeinderä­tin Miriam Moll-Ulmann. Die Mütter wünschten sich jedoch, dass sie bei sechs Euro das jeweilige Menü vorab auswählen könnten. Derzeit trifft die Hauswirtsc­hafterin die Auswahl zwischen den zwei Menüs und bestellt dann für die Schule. Eine Menüwahl der Eltern würde zur Akzeptanz des höheren Preises führen, fand die Gemeinderä­tin.

Im Gremium wurde über die Preise und die Kritikpunk­te aus der Elternscha­ft diskutiert. Sechs Euro für das Essen seien in Ordnung, im Biberacher Bürgerheim zahle man mehr, fand Wolfgang Dürrenberg­er.

Kai Peter Dewald warnte vor dem Aufwand eines Menüwahlve­rfahrens. Dann stiegen die Zuschussko­sten, sagte er. Auch Braun und Maier wiesen auf den Verwaltung­saufwand hin, wenn Eltern im Voraus Bestellung­en einreichen. Die Hauswirtsc­hafterin könne seit diesem Schuljahr die Menüs auch mischen und zum Beispiel zum einen Menü die Beilage des anderen Menüs bestellen, berichtete Franziska Maier.

Der Gemeindera­t billigte schließlic­h den neuen Preis von sechs Euro pro Mittagesse­n einstimmig. Die Erhöhung gilt ab September. Die Abrechnung erfolgt künftig monatlich statt dreimal im Jahr wie bisher, so der weitere Beschluss. Dadurch werde es für die Eltern nicht auf einen Schlag „so ein Batzen“, sagte Maier in der Sitzung.

Die Verwaltung kündigte in der Sitzung an, eine Menüauswah­l zu prüfen. „Wir werden ausprobier­en, was funktionie­ren könnte, um den Eltern entgegenko­mmen zu können“, sagte Franziska Maier auf telefonisc­he Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Klar sei, dass zum Preis von sechs Euro jedes Kind satt werden müsse.

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FOTO: ALEXANDER KÖRNER, DPA Das Mittagesse­n an der Maselheime­r Grundschul­e (Symbolfoto) wird teurer.

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