Schwäbische Zeitung (Biberach)
SVA verbucht ersten Sieg
Fußball, Regionalliga Frauen: Mit großem Einsatz und etwas Glück setzt sich Alberweiler gegen den VfL Herrenberg durch
ALBERWEILER - Der SV Alberweiler hat am vierten Spieltag der Frauenfußball-Regionalliga seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Gegen Aufsteiger VfL Herrenberg gewann der SVA dank einer engagierten Leistung mit 3:2 (1:1) und hatte am Ende auch das nötige Quäntchen Glück, das ihm in den ersten drei Partien oft nicht hold war.
In der Anfangsphase waren allerdings die Gäste, die vor sechs Jahren noch in der Bezirksliga kickten, die deutlich aktivere Mannschaft und verbuchten mehrere gute Offensivaktionen. Gleich zweimal liefen Spielerinnen allein auf SVA-Torhüter Melanie Geiselhart zu. Bei der ersten Großchance lupfte Christina Riechers über das Tor (10.), vier Minuten später luchste Jana Spengler erst Laureta Temaj den Ball ab und schob ihn dann knapp vorbei. Dementsprechend ging die Gäste-Führung in der 19. Minute in Ordnung. Leonie Kopp drang nach einem Doppelpass links in den Strafraum ein und platzierte den Ball perfekt an den rechten Innenpfosten, von dem er ins Tor sprang. „Wir haben uns die ersten 20 Minuten etwas schwergetan gegen einen sehr aggressiven Gegner, der uns früh zugestellt hat. Unser Plan, von hinten rauszuspielen, ging nicht auf “, analysierte SVA-Trainerin Chantal Bachteler die Anfangsphase.
Der Gegentreffer stellte allerdings einen Wendepunkt dar. Die Alberweilerinnen behielten nun immer mehr die Oberhand in den Zweikämpfen und rissen das Spiel an sich. In der 28. Minute kam der SVA folgerichtig durch einen Kopfballtreffer von Tamara Würstle nach Temaj-Ecke zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später hatte Maria Seemann nach einem langen Ball von Vera Ellgass die große Chance auf den Führungstreffer, schloss aber etwas zu überhastet ab. Alberweiler blieb spielbestimmend, hatte aber Glück, als Spengler allein vor Geiselhart auftauchte und direkt in die Arme der Torhüterin schoss.
Der SVA kam auch gut aus der Kabine und kreierte gleich einige gute Offensivaktionen, ehe die Schiedsrichterin die Partie in der 56. Minute wegen eines Gewitters für knapp zehn Minuten unterbrach. Auch diese Pause schadete den Alberweilerinnen nicht, sie starteten abermals mit Schwung und belohnten sich mit dem Führungstreffer. Nach einem Zuspiel der eingewechselten Julia Kopf ließ Maria Seemann zunächst Tiffany Schiewe aussteigen und schloss dann stark ab. Die
Freude währte jedoch nicht lange, denn nach einer Abwehraktion von Tigidankay Bah, die eigentlich nur leicht ihren Körper im Laufduell mit Clara Nellessen einsetzte, zeigte die Schiedsrichterin auf den Punkt. „Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben, das war ein ganz normaler Zweikampf“, kommentierte Bachteler die Situation. Immerhin hatte die bereits verwarnte Bah Glück im Unglück, dass sie nicht noch des Feldes verwiesen wurde. Schiewe nahm das Geschenk an und verwandelte acht Minuten vor Spielende zum Ausgleich.
In der Folge hatte Alberweiler erneut Glück, dass Herrenbergs schlechte Chancenverwertung sich fortsetzte. Carolin Frasch und Lorena Alberto vergaben innerhalb weniger Sekunden zwei Großchancen, schossen vorbei beziehungsweise scheiterten an Geiselhart. So war Laureta Temaj der Schlusspunkt vorbehalten: Von halblinker Position zirkelte sie einen Freistoß sehenswert ins lange Eck zum umjubelten Siegtreffer.
„Ich denke, wir haben uns am Ende für einen harten Kampf belohnt. Wir haben wieder Moral bewiesen nach dem frühen 0:1 und dem 2:2 kurz vor
Schluss“, sagte eine erleichterte SVATrainerin, die sich auch für die Siegtorschützin freute: „Laureta hat sich in diesem Spiel für ihre Leistungen in den letzten Spielen belohnt.“
Nach diesem „ganz wichtigen Sieg, um rauszukommen aus dem Negativstrudel“(Bachteler), geht es für den SVA mit dem Gastspiel beim SV Hegnach weiter. Die Gastgeberinnen haben einen starken Saisonstart hingelegt und verbuchen nach drei Spielen sieben Punkte und 7:0 Tore. „Hegnach ist ein spezieller Gegner, das waren immer enge Spiele“, sagt Bachteler, die Hegnach als „defensivstark und erfahren“charakterisiert. Anstoß ist im Waiblinger Teilort am Samstag, 1. Oktober, um 14 Uhr.