Schwäbische Zeitung (Biberach)
Besucher sollen Badesee bewerten
Saison 2022 verlief enttäuschend – Das Ummendorfer Naturfreibad soll attraktiver werden
UMMENDORF (mad) - Nach einer eher mittelprächtigen Saison 2022 geht es um die Zukunft des Ummendorfer Badesees: Bevor über dessen künftige Betriebsform entschieden wird, erkundet die Gemeinde per Fragebogen die Meinung der Nutzer des Naturfreibads. Dies soll kein Ersatz für die wegen Corona verschobene Bürgerversammlung sein, betonte der Gemeinderat Rudolf Walter namens der Projektgruppe zu dem Thema. „Wir wollen die Bürgerversammlung unbedingt.“Doch vorher wollen die Verantwortlichen ein breites Stimmungsbild einfangen, und zwar ausdrücklich auch unter Besuchern von außerhalb der Gemeinde.
Gefragt wird nach den Nutzungsgewohnheiten und mit welchem Verkehrsmittel Badegäste kommen. Die Macher interessieren sich für deren Urteil etwa über die Sauberkeit, die Öffnungszeiten, das Preis-LeistungsVerhältnis oder ob ihnen die Wasserfläche ausreicht. Bewusst wurden nach Walters Worten auch offene Fragen gestellt: Teilnehmer können hineinschreiben, was ihnen gut gefällt, was weniger und welche Änderungen sie sich wünschen. Der Fragebogen
soll bald kommen und kann dann online oder auf Papier ausgefüllt werden.
Dahinter schwebt die Frage, ob der See ein Naturfreibad bleiben oder künftig eine Badestelle werden soll. Bereits in den Jahren zuvor wurden Attraktionen wie die Badeinseln aus rechtlichen Gründen entfernt und die Wasserfläche mit Blick auf das nötige Aufsichtspersonal beschränkt. Nicht von ungefähr wird nun auch die Bereitschaft erkundet, als Freiwilliger am Badesee zu helfen.
Der Kämmerer Reinhold Besenfelder bestätigte den Eindruck des Rats Thomas Dörflinger, dass der
Zuspruch zurückging: 2022 wurden rund 55 000 Badegäste gezählt. „Vor Corona hätten wir in einem guten Sommer wie diesem wohl mehr als 90 000 gehabt“, so die Erfahrung aus Jahren mit ähnlichem Wetter. Besenfelder: „Die Besucherzahl war enttäuschend.“Änderungen wie der Abbau der Badeinseln seien notgedrungen, nicht aus eigenem Antrieb erfolgt. Ungeachtet dessen will die Gemeinde den See künftig wieder attraktiver machen. Der Fragebogen soll dabei helfen. Rudolf Walter trat nochmals entschieden Gerüchten entgegen: „Niemand denkt daran, den Badesee zu schließen.“