Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kindergarten Steinhausen: Noch keine Einigung über künftige Trägerschaft
Die Kirchengemeinde will, dass die Stadt Schussenried sich stärker an den reellen Kosten beteiligt – Diese will aber alle nicht kommunalen Kitas gleich bezuschussen
(böl) - Die Erzieherinnen des Kindergartens Steinhausen und die betroffenen Familien können aufatmen. Der Kindergarten wird aller Voraussicht nach 2023 nicht geschlossen. Es ist aber weiterhin nicht klar, wer die Einrichtung in Zukunft betreiben wird.
Die katholische Kirche hatte im August bekannt gegeben, dass sie den Kindergarten in Steinhausen unter den jetzigen Bedingungen nicht mehr weiter betreiben kann und will. Die Kirchengemeinde hatte daher den Vertrag mit der Stadt Schussenried gekündigt. Der Kindergarten wird sowohl von Kindern aus Steinhausen als auch von Kindern aus Muttensweiler besucht.
Zwischenzeitlich hat es Gespräche zwischen Vertretern aus dem Kirchengemeinderat und der Stadtverwaltung
gegeben. „Alle wollen, dass es irgendwie weitergeht“, bekräftigte Dietmar Jehle, Vorsitzender des Steinhauser Kirchengemeinderats, der an den Gesprächen beteiligt ist. Das grundsätzliche Problem bestehe jedoch weiter. Die Kirchengemeinde in Steinhausen habe zu geringe finanzielle Mittel, um den Kindergarten weiter so mitzufinanzieren wie bisher. Sie fordert die Stadt daher auf, sich stärker an den reellen Kosten zu beteiligen. Die Stadt dagegen will weiterhin alle nicht kommunalen Kindergärten gleich bezuschussen. „Diese Rechnung geht aber nicht auf, weil die Kirchengemeinde in der Kernstadt viel größer ist und daher ganz andere finanzielle Mittel hat als wir hier im Dorf“, sagt Jehle. Könnten die Beteiligten sich bei diesem Punkt nicht einigen, werde die Kirchengemeinde die Trägerschaft zeitnah abgeben.
Bürgermeister Achim Deinet bestätigte, dass es Gespräche zwischen allen Beteiligten gegeben habe und weitere geplant seien. Zum aktuellen Stand der Verhandlungen wollte er sich nicht äußern, die beidseitige Beschlusslage habe sich bisher nicht geändert. Er sei dennoch zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde. Sobald diese vorliege, werde diese öffentlich in einer Gemeinderatssitzung bekannt gegeben.