Schwäbische Zeitung (Biberach)
Für Klimawende aufs Dach
Handwerk ist innovativ - Gute Karrierechancen
Die Jugend hat es gezeigt: Um auf die drohende Klimakatastrophe hinzuweisen, muss man laut werden und auf die Straße gehen. Aber noch besser ist es, anzupacken und etwas zu machen, zum Beispiel eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk.
Denn ohne Handwerk wird es keine Klimawende geben. Außerdem ist das Handwerk krisenfest und zukunftssicher: In Pandemiezeiten wurde durchgearbeitet und gebaut wird mehr als je zuvor. Junge Menschen ergreifen ihre Chance: So lassen sich seit fünf Jahren in Folge immer mehr zur Dachdeckerin und zum Dachdecker ausbilden.
Über alle drei Lehrjahre hinweg lernen sie, wie Dächer und Wände gedämmt werden, wie Photovoltaik-Anlagen aufs Dach kommen oder wie sich Dächer begrünen lassen. Damit tragen sie dazu bei, das Klima entscheidend zu verbessern und den CO2Ausstoß zu minimieren, leisten also aktiven Klimaschutz.
Das Dachdeckerhandwerk wird auch immer moderner: Mit Drohnen werden Dächer inspiziert, Lastenaufzüge lassen schweres Tragen der Vergangenheit angehören und Apps speziell fürs Handwerk erleichtern die Büroarbeit. Das Dachdeckerhandwerk verbindet handwerkliches und gestalterisches Können mit aktivem Umweltschutz und neuen Technologien, denn Dächer von heute sind Hightech.
Was aber auch wichtig ist: Dachdeckerhandwerk ist und bleibt Handwerk: Das heißt, es wird angepackt, man ist viel draußen und auch oft hoch oben. Dafür gibt es tolle Aus sichten, vielfältige Aufgaben und am Ende des Tages sehen Dachdecker/-innen, was sie geschafft haben. Und wer heute eine Ausbildung im Handwerk startet, hat auch danach gute Chancen auf Karrieremöglichkeiten.
Nach erfolgreicher Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert, sind Weiterbildungen möglich: Vom Vorarbeiter über den Baustellenleiter, Energieberater oder bis hin zum Dachdeckermeister, um etwa einen eigenen Betrieb zu führen.
Ob man für den Beruf geeignet ist, stellt man am besten bei einem Schülerpraktikum fest. Viele Dachdeckerbetriebe bieten ein Praktikum an und informieren auf Azubimessen über den Beruf. Dabei kann man sich dann gleich kennenlernen, erhält den ersten Einblick ins Unternehmen
und wird vielleicht sogar mit einem Ausbildungsvertrag belohnt.
Gute Voraussetzungen zum Dachdeckerberuf sind neben handwerklichem Geschick ein mathematisches Grundverständnis, Höhentauglichund Teamfähigkeit. Außerdem sollte man sich gerne an der frischen Luft aufhalten. Der Beruf ist durchaus für Frauen geeignet, auch hier nehmen die Zahlen jedes Jahr zu. Informationen zum Dachdeckerberuf www.dachdeckerdeinberuf.de akz-o