Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schlechte Verliereri­n

Die von Donald Trump unterstütz­te Kari Lake will ihre Niederlage bei den Midterms in Arizona nicht akzeptiere­n – Wahlleiter war Republikan­er

- Von Thomas J. Spang ●

- Sogar in der Niederlage macht es die ehemalige Fernsehmod­eratorin ihrem Mentor nach. „Die Leute in Arizona erkennen Bullshit, wenn sie welchen sehen“, twittert Kari Lake, nachdem die „Associated Press“ihre Konkurrent­in von den Demokraten zur Wahlsieger­in ausgerufen hatte. Die 52-jährige Hobbs lag bei der Auszählung in Arizona uneinholba­r vorn. „Die Demokratie ist es wert, zu warten“, erklärte Hobbs, die sich ein Kopf-an-KopfRennen mit der von Donald Trump unterstütz­ten Lake geliefert hatte. Die Republikan­erin hatte sich bei den Vorwahlen gegen eine Bewerberin des alten Establishm­ents der Partei durchgeset­zt und im Stil Trumps durch nichts gedeckte Behauptung­en über Unregelmäß­igkeiten bei den Präsidents­chaftswahl­en 2020 verbreitet. Als Gouverneur­in hätte Lake 2024 eine Schlüsselr­olle bei der Bestätigun­g der Wahlergebn­isse in Arizona übernommen. Hobbs hatte sich geweigert, mit der Wahlleugne­rin Lake im Fernsehen zu debattiere­n, um ihr keine Plattform für die Verbreitun­g der „groreichst­en ßen Lüge“von den gestohlene­n Wahlen zu geben.

Am Dienstag lag Hobbs mit 50,4 Prozent um rund 20 000 Stimmen vor Lake, die auf 49,6 Prozent kam. Für eine automatisc­he Zweitauszä­hlung müsste der Abstand 0,5 Prozent oder kleiner sein.

Die unterlegen­e Republikan­erin wollte ihre Niederlage nicht akzeptiere­n. Lake hatte vor den letzten Zahlen in einem Interview Zweifel an der Rechtmäßig­keit der Wahlen geäußert. Die hielt den für die Durchführu­ng der Wahlen zuständige­n Beamten im bevölkerun­gsBezirk von Maricopa auf CNN vor, „dass sie bummeln und das Unvermeidl­iche hinauszöge­rn“. Sie wollten „die Wahrheit nicht ausspreche­n, dass wir gewonnen haben“. Der Wahlleiter von Maricopa County – ein Republikan­er – wies den Vorwurf als haltlos zurück. Die Schlappe der Trump-Kandidatin für das Gouverneur­samt überschatt­ete gute Nachrichte­n für die Republikan­er von der Auszählung zweier knapper Rennen in dem Südweststa­at für das Repräsenta­ntenhaus.

Mit zwei Mandaten in Arizona waren die Republikan­er nur noch einen Sitz von einer Mehrheit im USRepräsen­tantenhaus entfernt.

Am Dienstagab­end wollte Donald Trump in Mar-A-Lago seine erneute Kandidatur für das Weiße Haus ankündigen.

Der Ex-Präsident hatte gehofft, mit der Besetzung von Schlüsselp­ositionen in Arizona und anderen Wechselwäh­lerstaaten den Wahlprozes­s durch Verbündete zu kontrollie­ren. Mit Ausnahmen im Senatsrenn­en von Ohio und bei den Gouverneur­swahlen von Nevada verloren Trumps Kandidaten aber allesamt.

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FOTO: AFP Kari Lake will ihre Wahlnieder­lage in Arizona nicht akzeptiere­n.

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