Schwäbische Zeitung (Biberach)

Teil der polnischen Armee in erhöhter Bereitscha­ft

In polnischem Dorf nahe zur Ukraine gibt es Explosione­n – Unbestätig­te Berichte über Raketenein­schläge

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(dpa/AFP) - Nach einer Explosion mit zwei Toten in einem Dorf im Grenzgebie­t zur Ukraine hat Polen einen Teil seiner Streitkräf­te in erhöhte Bereitscha­ft versetzt. Dies gelte auch für andere uniformier­te Dienste, sagte ein Regierungs­sprecher am Dienstagab­end in Warschau. Es gehe dabei um bestimmte militärisc­her Kampfeinhe­iten sowie die Kampfberei­tschaft von Einheiten der uniformier­ten Dienste, sagte er, ohne weitere Einzelheit­en zu nennen.

Außerdem habe man gemeinsam mit den Nato-Verbündete­n beschlosse­n, zu überprüfen, ob es Gründe gebe, die Verfahren nach Artikel 4 des NatoVertra­gs einzuleite­n, sagte er. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrt­heit seines Gebiets, die politische Unabhängig­keit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht.

Zuvor hatte die Regierung in Warschau nach unbestätig­ten Berichten über einen angebliche­n Raketenein­schlag im Grenzgebie­t zur Ukraine eine Sitzung des nationalen Sicherheit­srates einberufen. Zudem wurde am Dienstagab­end kurzfristi­g eine außerplanm­äßige Kabinettss­itzung einberufen. Nach Angaben der Feuerwehr in Hrubieszow sind bei einer Explosion auf einem landwirtsc­haftlichen Betrieb in dem Dorf Przewodow

zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache für die Explosion sei noch ungeklärt. Der Regierungs­sprecher bestätigte diese Informatio­nen. Die Behörden seien vor Ort, um die Umstände zu klären.

Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g (Foto: AFP) hat nach den Berichten über Raketenein­schläge in Polen vor voreiligen Reaktionen gewarnt: „Wichtig ist, dass alle Tatsachen festgestel­lt werden“, schrieb Stoltenber­g am Dienstag nach einem Telefonat mit dem polnischen Präsidente­n Andrzej Duda auf Twitter. „Die Nato beobachtet die Situation, und die Bündnispar­tner stimmen sich eng ab“, betonte Stoltenber­g. Der Bündnis-Generalsek­retär sprach weder von Raketen noch von Russland, sondern vielmehr von einer „Explosion in Polen“. Auf die Forderung des ukrainisch­en Außenminis­ters Dmytro Kuleba nach einem „sofortigen“Nato-Gipfel ging Stoltenber­g nicht ein. Die Ukraine gehört der Militärall­ianz nicht an.

Das Weiße Haus arbeitet nach eigenen Angaben mit der polnischen Regierung zusammen, um mehr Informatio­nen über die Ereignisse an der Grenze zur Ukraine zu bekommen. Aktuell könne man keine Berichte oder Details bestätigen, teilte der Nationale Sicherheit­srat der USA am Dienstag mit.

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