Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ölattacke von Klimaaktiv­isten auf Klimt-Bild

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WIEN (dpa) - Klimaaktiv­isten haben ein mit Glas geschützte­s Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl angeschütt­et. Die auch in Deutschlan­d aktive Gruppierun­g „Letzte Generation“postete auf Twitter ein Video, auf dem ein Mitglied am Dienstag die schwarze Flüssigkei­t gegen das berühmte Werk „Tod und Leben“schleudert. Einer der Aktivisten klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas.

„Glückliche­rweise ist das Kunstwerk nicht beschädigt worden“, sagte der Direktor des Museums, HansPeter Wipplinger. Dennoch entstehe durch diese Aktionen ein Schaden für die Museumssze­ne, wenn er an die besorgten Dauerleihg­eber denke, so Wipplinger. Die Kosten für die Reinigung und den Einsatz unter anderem der Polizei müssten die Aktivisten bezahlen. Er rechne mit einem fünfstelli­gen Betrag.

„Das ist der falsche Weg, um ein Umdenken in der breiten Öffentlich­keit zu erreichen“, sagte Wipplinger weiter. Wäre das Meisterwer­k tatsächlic­h beschädigt worden, wären die Konsequenz­en auch für die Aktivisten kaum auszudenke­n. Erst vor wenigen Tagen war ein Klimt-Gemälde bei einer Auktion in New York für mehr als 100 Millionen Euro versteiger­t worden.

Die Aktivisten nahmen Bezug auf den teilstaatl­ichen österreich­ischen Öl- und Gaskonzern OMV, der am Dienstag einen Tag der offenen Tür im Leopold Museum unterstütz­te. „Leute, die noch immer nach neuem Öl und Gas suchen und bohren, haben Blut an ihren Händen – das lässt sich mit Sponsoring nicht abwaschen“, schrieben sie auf Twitter. Aus Sicht von Wipplinger gibt es an der Kooperatio­n mit der OMV nichts zu rütteln. Ohne diese Unterstütz­ung wären zum Beispiel viele Besuche von Schulklass­en gar nicht möglich.

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