Schwäbische Zeitung (Biberach)
MGV Frohsinn gelingt erfolgreiches Jubiläumskonzert
Chöre bieten 300 Zuschauern in der Gigelberghalle beste Unterhaltung
- Ein äußerst erfolgreiches Jubiläumskonzert hat der Männergesangverein (MGV) Frohsinn Biberach in der Gigelberghalle geboten. Als Gastchöre wirkten der Sängerbund Biberach und der Frauenchor FiS aus Rißegg mit. Der Beifall der rund 300 Gäste in der bereits eine Woche vorher ausverkauften Halle zeigte, dass die Sängerinnen und Sänger ihr Können auch während der verordneten Corona-Pause nicht verlernt haben.
Mit dem Begrüßungslied „Freunde, die ihr seid gekommen“startete Peter Schenk mit den 28 Damen und Herren des Sängerbunds in den Abend. Auf den Song „Sing mit mir“, einst ein Welterfolg des US-Amerikaners Milton Ager und bekannt nach der Melodie „Ain’t she sweet“, folgte das in Australien bekannte Volkslied „Waltzing Matilda“. „Signore delle Cime“von Guiseppe (Bepi) de Marzi ist italienischen Bergsteigern gewidmet. Mit der Hymne an die Zukunft „Ihr von morgen“von Udo Jürgens beendete der Sängerbund seinen Konzertteil. Das mit Tenorund Bassstimmen etwas unterbesetzte Ensemble musizierte mit guter Textverständlichkeit.
Nach den Chorauftritten gab es keine Zugabe. Dies war wohl so abgesprochen, um das Programm nicht in die Länge zu ziehen.
Chorleiter Simon Föhr hat einige Werke für den MGV Frohsinn arrangiert. So auch das Eröffnungslied
„Cantate“von Emily Crocker. Die „Ungarischen Tänze“von Johannes Brahms sind heute weltweit ein Begriff, der „Ungarische Tanz Nr. 5 ist der bekannteste. Temperamentvoll und mit Elan trugen die 40 Sänger Brahms Werk in einem Arrangement von Otto Groll vor. Simon Föhr hat Lieder wie „Ich glaub’ es geht schon wieder los“, „Zwei kleine Italiener“und den Udo-Jürgens-Song „Mit 66 Jahren“in einem Medley zusammengefasst. Der Funke sprang schnell auf das Publikum über. Die Gäste klatschten und sangen freudig mit. Christoph Schlanser am Klavier und
Simon Rauch am Schlagzeug waren für den Chor souveräne Begleiter.
Der Rißegger Frauenchor FiS (Frauen in Stimmung) mit Monika Lessmeister wurde seinem Namen mehr als gerecht: Singfreude war angesagt. Mit dem Songtext „Wir machen Musik“im lebhaften FoxtrottTempo zogen die 38 Sängerinnen das Publikum gleich in ihren Bann. Nach weiteren Titeln wie „Für Frauen ist das kein Problem“und „Sentimental Journey“folgte zum Schluss ein Beatles-Medley mit Ausschnitten aus verschiedenen Songs. Dabei sorgte FiS für wippende Füße und im
Takt nickende Köpfe. Mit dem Pianisten Lorenz Lessmeister und Erwin Schmitt am Bass hatte der Chor sensibel gestaltende und auf Harmonie bedachte Begleiter an der Seite.
Den vierten Programmteil übernahm wieder der MGV Frohsinn. Der Männergesangverein musizierte dynamisch in perfekter Balance zwischen den Stimmen und sauberer Intonation. Nach „Anuschka“von Udo Jürgens, „Hakuna Matata“aus dem Film „König der Löwen“und dem bekannten und zackig vorgetragenen Fliegermarsch (Hermann Dostal) verabschiedeten sich die mehr als 100 Sängerinnen und Sänger als Gesamtchor mit dem Lied „Ade zur guten Nacht“.
Nach zweijähriger Corona-Pause sei der Probenbetrieb im Frühjahr wieder angelaufen, sagte MGV-Vorstand Rudolf Junginger bei seiner Begrüßung. Den beteiligten Chören dankte er für die Mitwirkung. „Denn die Pandemie hat auch bei ihnen Spuren hinterlassen.“Kulturdezernent Jörg Riedlbauer überbrachte die Grüße der Stadt Biberach und lobte das Engagement des MGV. Der MGV Frohsinn sei einer der ältesten Gesangvereine unserer Zeit, resümierte Erwin Gering vom Oberschwäbischen Chorverband (OCV). „Mancher Männerchor musste mangels Sänger in der Vergangenheit aufgeben“oder man habe einen gemischten Chor gegründet. Als Dank und Anerkennung überreichte Gering Rudolf Junginger die OCV-Urkunde.