Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fehlzeiten durch Corona massiv erhöht
DAK meldet mehr Krankschreibungen von Arbeitnehmern im ersten Halbjahr 2022
LANDKREIS BIBERACH (sz) - Gefühlt rollt derzeit eine Erkältungswelle. Aktuelle Zahlen sind schwer zu ermitteln. Aber ein Blick in die Vergangenheit liefert Erkenntnisse, wie es in der vergangenen kalten Jahreszeit war: Laut dem DAK-Gesundreport über das erste Halbjahr 2022 hatten Erwerbstätige im Landkreis Biberach deutlich mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Der Krankenstand in der Region lag bei 3,9 Prozent und damit um 18 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021. Das bedeutet, dass an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 39 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben waren. Im
Februar gab es im Vergleich zum Vorjahr den größten Anstieg (plus 68 Prozent).
Hauptgrund für den Anstieg der Fehltage waren vor allem Erkältungen und andere Atemwegserkrankungen, schreibt die Kasse. Bis Ende Juni kamen auf 100 DAK-Versicherte insgesamt 155 Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (42 Tage). „Parallel zu den Lockerungen der Pandemie-Schutzmaßnahmen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungswelle entwickeln. Sie wurde dazu noch von der hochansteckenden Omikron-Variante begleitet“, kommentiert Ramona
Schad von der DAK-Gesundheit in Biberach die Ergebnisse. Die Fehltage aufgrund von Corona sind um das Elffache gestiegen: Statistisch gesehen kamen auf 100 DAK-Versicherte fast 69 Corona-Fehltage, 62 Tage mehr als im ersten Halbjahr 2021.
An zweiter Stelle des Rankings folgten die Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es in dieser Erkrankungsgruppe 107 Fehltage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte – ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum. Die psychischen Erkrankungen rangierten an dritter Position. Bei Depressionen, Anpassungs- oder Angststörungen
ging die Anzahl der Fehltage ebenfalls leicht auf 89 Tage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte zurück. „Psychisch belastete Menschen waren während der Krise jedoch oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben. Besorgniserregend ist, dass bei vielen die Erkrankung in den aktuellen Krisenzeiten langwieriger wird“, sagt Ramona Schad.
Bei der DAK-Gesundheit sind im Landkreis Biberach rund 10 000 Menschen versichert. Die Kasse weist angesichts der geschilderten Entwicklungen auf die Vorteile des betriebliches Gesundheitsmanagements hin (Informationen dazu unter dak.de/BGM im Internet).