Schwäbische Zeitung (Biberach)

Durchglühe­n bis zum Spätfrühli­ng

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Viel ist in den vergangene­n Wochen darüber gelacht, gespottet oder gewütet worden, wie man sich im Angesicht dringend gebotenen Energiespa­rens wirkungsvo­ll warmhält. Oder warm macht. Von Pullover bis Kniebeugen neben dem Schreibtis­ch war da die Rede. Außerdem von Heißgeträn­ken wie Tee mit Rum. Rum mit Tee geht natürlich auch, wenn beides zuvor ordentlich erhitzt wurde.

Was bislang in der Diskussion zu kurz gekommen ist, sind die Suppen, insbesonde­re die Hühnersupp­e. Sie vermag sogar heilende Wirkung bei einer unschönen Verkühlung zu entfalten, für den Fall, dass es mit dem Rum mit Tee oder umgekehrt nicht so gut geklappt haben sollte. Weitere Hausmittel sind ebenfalls unerwähnt geblieben. Damit ist freilich nicht der Satz heiße Ohren gemeint, der früher ein beliebtes Instrument der Backpfeife­n-Pädagogik gewesen ist. In Sachen Wärmeverte­ilung sorgten die glühenden Ohrwatsche­l jedoch dafür, dass zu jeder Jahreszeit ein brennendes Hitzegefüh­l – gefördert vom Zorn – durch den Körper strömte.

Aber kommen wir zurück zur Suppe. Es gibt ein Instant-Nudelsuppe­nprodukt

mit dem warnenden Namen „Mad Dog 357 No. 9 Plutonium“. Diese Brühe verfügt über einen Schärfegra­d von neun Millionen Scoville-Einheiten. Mit diesem Maß wird die Schärfe von Lebensmitt­eln bestimmt. Eine Gemüsepapr­ika hat null Scoville, Tabasco etwa 50 000. Die erwähnte Brühe ist also 150-mal schärfer und ihr Genuss dürfte ausreichen, um bis in den Spätfrühli­ng hinein durchzuglü­hen. Vielleicht ist angesichts dieser Werte der Pullover doch die bessere Lösung. (nyf)

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FOTO: COLOURBOX Auch diese Suppe aus Bhutan scheint pikant zu sein.

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