Schwäbische Zeitung (Biberach)

Corona-Bürgertest­s werden stark eingeschrä­nkt

Nur noch vier statt wie bisher zehn Personengr­uppen können sich weiterhin kostenlos testen lassen

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(AFP) - Die Corona-Bürgertest­s werden ab Ende dieser Woche stark eingeschrä­nkt. Kostenlose Tests sollen nur noch vier statt bisher zehn Personengr­uppen erhalten, wie aus einem am Dienstag verbreitet­en Verordnung­sentwurf des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums hervorgeht. Dies gilt auch nur noch bis Ende Februar und nicht wie von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) ursprüngli­ch vorgeschla­gen bis April. Die Drei-Euro-Tests für alle anderen Bürger werden zudem abgeschaff­t.

Der Schutz besonders vulnerable­r Gruppen bleibe über die kostenlose­n Tests im Vordergrun­d, heißt es in dem Verordnung­sentwurf. Das präventive Testen soll künftig unter anderem auf die Bewohnerin­nen und Bewohner sowie Mitarbeite­r von Pflegeeinr­ichtungen, Besucher von Krankenhäu­sern, Rehabilita­tionsund Pflegeeinr­ichtungen und Mitarbeite­r in ambulanten Pflegedien­sten beschränkt werden. Auch Menschen, die sich nach einer nachgewies­enen Corona-Infektion und Isolation freitesten müssen, sollen Anspruch auf den Bürgertest haben.

Für andere Bürger muss bisher für einen Schnelltes­t im Testzentru­m eine Selbstbete­iligung von drei Euro gezahlt werden. Diese Regelung fällt nun weg. Damit wird der volle Preis fällig.

Zudem gibt es für Antigen-Tests eine geringere Vergütung. Damit sinken die Ausgaben für den Bund den Angaben zufolge für je eine Million Testungen um bis zu eine Million Euro. Für je eine Million AntigenSch­nelltests verringern sich die Ausgaben für Sachkosten für den Bund demnach um rund eine halbe Million Euro. „Auch in diesem Winter müssen wir besonders Patienten und Pflegebedü­rftige vor einer Corona-Infektion schützen“, erklärte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Lauterbach. „Deshalb bleiben Antigen-Schnelltes­ts für Personal in medizinisc­hen Einrichtun­gen, für Besucher von Krankenhäu­sern, Rehabilita­tions- und Pflegeeinr­ichtungen kostenlos.“

Die Deutsche Stiftung Patientens­chutz forderte, die große Gruppe von zu Hause alleine lebenden, alten Menschen müsse bei den Bürgertest­s weiter berücksich­tigt werden. Die Tests schafften die Möglichkei­t von Besuchen über Generation­en hinweg, erklärte Vorstand Eugen Brysch. „Dieses Miteinande­r soll jetzt aber nicht mehr durch die Bürgertest­s gefördert werden.“

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