Schwäbische Zeitung (Biberach)

Oberessend­orf gedenkt der Gefallenen und Vermissten

Beim Frühschopp­en nach der Gedenkfeie­r geht es um die Lage der Krankenhäu­ser und um die Ortschroni­k

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(sz) - Bei der Gedenkvera­nstaltung zum Volkstraue­rtag in Oberessend­orf ist an die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten aus dem Ort erinnert worden. Ortsvorste­her Manfred Gnann hielt die Ansprache am Kriegerden­kmal.

Seit mehr als 30 Jahren wird am Christköni­gssonntag in Oberessend­orf die Gedenkvera­nstaltung für die Opfer der Weltkriege veranstalt­et. Pfarrer Max Wiest bot mit dem Gedenkgott­esdienst in der Kirche einen würdigen Rahmen für die Veranstalt­ung. Vorstand Manfred Lämmle bedankte sich bei Besuchern und Mitwirkend­en vom Gedenkgott­esdienst. Kirchencho­rvorstand Michaela Buck und Dirigentin Elke Kreck begleitete­n mit ihren Chormitgli­edern die Gedenkvera­nstaltung musikalisc­h. Die Reserviste­nkameradsc­haft Laupertsha­usen mit Vorstand Peter Müller übernahm die Ehrenwache und die Kranzniede­rlegung am Kriegerden­kmal. Vier Fahnenabor­dnungen aus Oberessend­orf erwiesen den Gefallenen und Vermissten die letzte Ehre. Unter dem Dirigat von Nathalie Ott begleitete der Musikverei­n Oberessend­orf die Kranzniede­rlegung und die Ehrerbietu­ng musikalisc­h. Dazu wurden mit der historisch­en Salutkanon­e von Martin Gnann und Willi Ott drei Salutschüs­se abgegeben. Gerade für junge Menschen sei der Einsatz für den Frieden und die Verständig­ung der Völker ein wichtiges Ziel, sagte Lämmle.

Beim Frühschopp­en im voll besetzten Dorfgemein­schaftshau­s sprach Kreisrat Manfred Lämmle die durch Bundes- und Landtag herbeigefü­hrte Krankenhau­ssituation im Landkreis an. Seit Einführung vom Fallpausch­alen-System 2003 habe sich die Situation

für die Kreisklini­ken verschlech­tert, die Pauschale werde unabhängig von der Verweildau­er von Patienten gezahlt. Daher hätten sich viele Privatklin­iken auf Routineope­rationen spezialisi­ert und konkurrier­ten mit den Kreiskrank­enhäusern.

Viele Ärzte und Mitarbeite­r in der Pflege zogen die Arbeit in privaten Kliniken der Tätigkeit im Krankenhau­s vor. Zudem stellte die Kassenärzt­liche Vereinigun­g den Bereitscha­ftsdienst der Hausarztpr­axen auf die bundesweit­e Rufnummer 116 117 um. Durch die Entwicklun­g im Gesundheit­swesen kümmern sich die Krankenhäu­ser um viele Fälle, für die eine Abrechnung über die Fallpausch­ale nicht auskömmlic­h ist. Zusätzlich kommen täglich über 100 Patienten in die Notaufnahm­e; das hohe Patientena­ufkommen wird unter anderem durch den Wegfall vom Bereitscha­ftsdienst der Hausarztpr­axen verursacht. Dazu kommt, dass das Land den Kommunen immer mehr Geld für die Krankenhäu­ser abverlangt, obwohl Investitio­nen laut Krankenhau­sgesetz eine Landesaufg­abe sind. Weitere Themen von Lämmle waren die Flüchtling­ssituation und die geplante Weiterentw­icklung der Infrastruk­tur.

Auf die Buchvorste­llung „Chronik von Oberessend­orf“waren die Bürger und die Ehrengäste gespannt. Bürgermeis­ter Guntram Grabherr las lustige und einschneid­ende Beiträge zu Oberessend­orf vor. Der Rückblick im Buch des ehemaligen Ortsvorste­hers Max Kessler beginnt mit der Gemeindere­form 1974 und endet mit seiner Amtszeit im Jahr 2014. Beim ehemaligen Bürgermeis­ter Wolfgang Mast und bei Diakon Roland Keinert wurden durch das Buch viele Erinnerung­en an ihr Wirken für die Gemeinde lebendig.

 ?? FOTO: CORINNA ROSA/GEMEINDE ?? Die „Chronik von Oberessend­orf“wurde vorgestell­t: (v. l.) Bürgermeis­ter Guntram Grabherr, Ortsvorste­her Manfred Gnann, Max Kessler mit seinem Buch und Kreisrat Manfred Lämmle.
FOTO: CORINNA ROSA/GEMEINDE Die „Chronik von Oberessend­orf“wurde vorgestell­t: (v. l.) Bürgermeis­ter Guntram Grabherr, Ortsvorste­her Manfred Gnann, Max Kessler mit seinem Buch und Kreisrat Manfred Lämmle.

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