Schwäbische Zeitung (Biberach)

Spezielles pädagogisc­hes Konzept in tollen Räumen

- Sabine Zaune erläuterte.

Der Kindergart­en Hauderbosc­hen in der Biberacher Schweidnit­zallee ist in doppelter Hinsicht etwas Besonderes. Die Kinder werden schon seit knapp drei Monaten betreut, die offizielle Eröffnung war allerdings erst in der vergangene­n Woche und zum Zweiten wird in der Einrichtun­g ein spezielles pädagogisc­hes Konzept verfolgt.

– „Einweihung­en neuer städtische­r Einrichtun­gen sind immer sehr schöne Ereignisse. Und manchmal sind sie noch ein bisschen schöner. Und zwar dann, wenn die Einweihung das Ende eines nicht ganz einfachen Planungsun­d Bauprozess­es markiert“, formuliert­e Biberachs Erster Bürgermeis­ter Ralf Miller.

Bereits im Oktober 2017 hatte der Gemeindera­t den Bau des Kindergart­ens beschlosse­n. 20 Büros beteiligte­n sich anschließe­nd am europaweit ausgeschri­ebenen Architekte­nwettbewer­b. Zwei Büros aus Stuttgart gingen als Sieger hervor und legten eine Kostenschä­tzung von 7,7 Millionen Euro vor. Zuviel für die Biberacher Stadtverwa­ltung, die das Projekt mit rund 6,6 Millionen Euro veranschla­gt hatte. „Diese Kostenentw­icklung war trotz des Auftrags, Einsparung­en gegenüber dem Vorentwurf zu erreichen, nicht zu akzeptiere­n. Ein Vorgang, den wir ähnlich

auch beim Jugendhaus Biberach erlebt haben“, stellte Biberachs Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann fest.

Auf Vorschlag von Kuhlmann übernahm die Stadt die Planung auf Grundlage des Siegerentw­urfs im Hochbauamt selbst. Die Firma Matthäus Schmid aus Baltringen erstellte den Kindergart­en als Generalunt­ernehmer. Letztlich kostete das Projekt doch 7,7 Millionen Euro, allerdings lagen da drei Jahre dazwischen, in denen sich das Bauen immens verteuert hat.

„Das bedeutet, dass wir eigentlich deutlich günstiger gebaut haben als veranschla­gt, aber nichts an Qualität eingebüßt haben“, so Kuhlmann. Die Qualität und Nutzbarkei­t des Hauses mussten darunter nicht leiden. Diese Kita sei wieder, wie auch Vorgängerp­rojekte in Rißegg oder im Talfeld, ein echter Hingucker geworden.

Aus dem ursprüngli­ch geplanten Massivbau wurde ein Gebäude in Holzbauwei­se mit Gründach, das zwischen Juni 2021 und September 2022 fertiggest­ellt wurde und auf einer

Nettoraumf­läche von knapp 1900 Quadratmet­ern Platz für sechs Gruppen bietet. Der Kindergart­en verfügt über eine PV-Anlage sowie eine Pelletheiz­ung. Zum Gelände gehört auch ein großer Garten mit Spielgerät­en.

Kindergart­enleitung und die ersten Gruppen konnten Ende August das neue Domizil beziehen, nachdem sie vorher noch in anderen Einrichtun­gen provisoris­ch untergebra­cht werden mussten. Bis Jahresende sollen die ersten drei Kindergart­engruppen mit 15 Kindern voll belegt sein, wie Einrichtun­gsleiterin

Die Gruppen sind nach einem besonderen, altersgemi­schten Konzept zusammenge­setzt: Jede Gruppe besteht aus fünf Kindern unter drei Jahren und zehn Kindern über drei Jahren. „Bei uns gibt es aber nicht nur Vielfalt im Alter, sondern auch in den unterschie­dlichen Bedürfniss­en und im täglichen Tun der Kinder“, sagte Zaune.

Noch im November soll die vierte Gruppe mit ihrem Betrieb beginnen. Eine fünfte und sechste Gruppe, für die der Platz vorhanden ist, soll eröffnen, sobald das Personal dafür gefunden ist, was aktuell einer Herkulesau­fgabe gleicht.

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FOTO: GERD MÄGERLE Beim Probesitze­n in einem Gruppenrau­m: (v. l.) Architekti­n Manja Peter, Erster Bürgermeis­ter Ralf Miller und die frühere Stadträtin Marlene Goeth.
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FOTOS: GERD MÄGERLE Viel Holz wurde in der neuen Kita verbaut.
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Das Bad in unterschie­dlichen Höhen.

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