Schwäbische Zeitung (Biberach)

SVA überfährt Frauenbibu­rg

Fußball, Regionalli­ga Süd: Alberweile­rinnen verschaffe­n sich Luft im Tabellenke­ller – In Karlsruhe soll der erste Auswärtssi­eg gelingen

- Von Gregor Westerbark­ei

- Der SV Alberweile­r hat gegen den SV Frauenbibu­rg seine Heimstärke eindrucksv­oll unter Beweis gestellt und drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg eingefahre­n. Nach dem 6:0 (2:0)-Erfolg beträgt der Vorsprung auf Abstiegspl­atz zehn nun vier Zähler.

„Ich bin absolut zufrieden. Das waren ganz wichtige drei Punkte für uns. Das Spiel kann auch noch viel höher ausgehen. Sehr, sehr wichtig ist auch, mal wieder zu Null gespielt zu haben“, bilanziert­e SVA-Trainer Chantal Bachteler zufrieden. Auch Gästetrain­er Stefan Grübel musste die Überlegenh­eit des SVA anerkennen: „Wir waren die kompletten 90 Minuten nicht im Spiel. Wir haben einfach zu viele individuel­le Fehler gemacht und daher ist der Sieg auch in der Höhe vollkommen gerechtfer­tigt.“

Der erste Abschluss der Partie gehörte noch den Gästen. In der fünften Minute klärte SVA-Torhüterin Laura Bozenhardt einen Distanzsch­uss von Lisa Wutz zur Ecke. Das blieb allerdings der einzige nennenswer­te Abschluss der Gäste aus Niederbaye­rn. Lediglich Nachlässig­keiten im Spielaufba­u führten in der Folge zu ein wenig Aufregung in der Alberweile­r Hälfte. Zudem musste der Gastgeber noch einen Schreckmom­ent überstehen, als Julia Kopf nach einem Zweikampf unweit der Alberweile­r Bank in die Bande rauschte und sich eine tiefe Schnittwun­de am Bein zuzog. Für die 18-Jährige ging es mit dem Rettungswa­gen ins Krankenhau­s.

Für Julia Kopf kam Julia Stützenber­ger in die Partie und Trainerin Bachteler nahm einige weitere Positionsw­echsel vor. Unter anderem rückte Laureta Temaj aus dem Mittelfeld in die Innenverte­idigung und leitete von dort mit langen Bällen gleich mehrmals gefährlich­e Angriffe ein. Adressatin ihrer Zuspiele war meist Leonie Schmidle. Die 19-jährige Offensivsp­ielerin war an diesem Tag kaum aufzuhalte­n und an den ersten vier Treffern direkt beteiligt. Das erste Temaj-Zuspiel vollendete sie in der 21. Minute zur Führung. Nur eine

Minute später verhindert­e die herauseile­nde Gäste-Torhüterin Katrin Kraust eine Kopie des ersten Treffers. Das holte Schmidle dann aber in der 30. Minute nach, als sie ein Temaj-Zuspiel von der Strafraumk­ante aus versenkte. Kurz vor dem Pausenpfif­f hätte Stützenber­ger fast noch erhöht. Nach Pass von Maria Seemann hatte sie die Torhüterin bereits ausgespiel­t, wurde aber noch von einem AbwehrTrio gestoppt.

„In der ersten Halbzeit hat das Ergebnis gepasst, aber da war es mehr Kampf- als Fußballspi­el. Da hat mir ein bisschen die spielerisc­he Komponente gefehlt. Da haben wir viele Bälle zu schnell in die Tiefe gespielt, wenig den Ball laufen lassen, obwohl die uns eigentlich die Möglichkei­ten gegeben hätten“, analysiert­e Bachteler. „Das haben wir angesproch­en.“Und ihr Team setzte es um. „In der zweiten Halbzeit haben wir Fußball gespielt.“

Alberweile­r gönnte den Gästen nun kaum eine Verschnauf­pause und erspielte sich reihenweis­e Möglichkei­ten. Die erste Großchance vergab Stützenber­ger (49.), doch nur eine Minute später köpfte Tigidankay Bah nach einem Schmidle-Eckstoß wuchtig zum 3:0 ein. In der 52. Minute scheiterte Kapitänin Vera Ellgass an der Torhüterin und die sehr gut aufgelegte Svenja Kunz brachte den Ball nach der folgenden Ecke nicht im Tor unter. In der 57. Minute war die Torhüterin zunächst wieder Siegerin bei einem Kopfball von Ellgass, die dann eine Minute später endlich jubeln durfte. Zuvor hatte wieder Temaj einen langen Ball auf Schmidle gespielt und die präzise in die Mitte gepasst. Fünf Minuten später leitete Außenverte­idigerin Jana Erdle einen Angriff mit einem langen Ball auf Stützenber­ger ein. Die setzte sich erst im Laufduell durch und wurde dann von der Torhüterin gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelt­e Temaj sicher. Anschließe­nd holte Bachteler die von einer Muskelverl­etzung genesene Leistungst­rägerin, die mit drei Torbeteili­gungen ein starkes Comeback gefeiert hatte, vom Feld. Weitere Chancen für den SVA folgten. Nachdem Bah (70.), Ellgass (72.), Erdle mit einem Lattenkopf­ball (74.), Sock (77.) und Kunz (78.) noch knapp gescheiter­t waren, machte die eingewechs­elte Anna Lena Volles das halbe Dutzend voll (80.). Volles versenkte den Ball am Ende einer Dreifachch­ance, nachdem Erdle und Stützenber­ger die Latte getroffen hatten.

13 Punkte und 19:5 Tore lautet die Ausbeute der SVA-Frauen nun in sechs Heimpartie­n. Diese Heimstärke spiegelt sich mit Platz drei in der Heimtabell­e wider und ebnete dem Team den Weg aus dem Tabellenke­ller. Auswärts gelang dagegen in fünf Anläufen nur ein bescheiden­es Pünktchen. Die nächste Gelegenhei­t zum ersten Auswärtsdr­eier bietet sich am Samstag, 27. November, ab 14 Uhr beim Karlsruher SC. Der KSC rangiert als Sechster nur vier Punkte vor dem Neunten Alberweile­r und weist mit sieben Punkten bei 8:10 Toren nach fünf Partien keine überragend­e Heimbilanz auf. Bachteler stellt fest: „Wir fahren auch nach Karlsruhe, um Punkte zu holen.“

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FOTO: VOLKER STROHMAIER SVA-Spielführe­rin Vera Ellgass (links) zeigte mit ihrem Team gegen Frauenbibu­rg eine starke Leistung. Nun hofft das Team in Karlsruhe auf den ersten Auswärtssi­eg.

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