Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zahl der Unternehme­n nimmt weiter zu

IHK stuft Start-ups als bedeutsam für die Innovation­skraft in der Region ein

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(sz) - Der Unternehme­nsbestand hat in der IHK-Region Ulm im Zeitraum von 2019 bis 2021 weiter zugenommen. Die Zahl der Neugründun­gen übersteigt die der Gewerbeabm­eldungen um 2753. Besser noch: Bei der Wachstumsi­ntensität – darunter versteht man den Zuwachs an Unternehme­n pro 10.000 Einwohner – liegt die IHK-Region Ulm in der Langfristb­etrachtung von 2012 bis 2021 an der Spitze in Baden-Württember­g.

Während hier durchschni­ttlich ein Zuwachs von 9,3 Betrieben je 10.000 Einwohner zu verzeichne­n ist, liegt der Landeswert bei rund acht. „Diese Zahlen verdeutlic­hen einmal mehr die hohe Beständigk­eit bei gleichzeit­iger Dynamik unserer Region“, sagt IHK-Hauptgesch­äftsführer­in

Petra Engstler-Karrasch. Hieran ändere auch nichts, dass Gründungen immer mehr im Nebenerwer­b starten. Erfreulich ist zudem, dass nach langer Stagnation die Gründungsd­ynamik in den letzten Jahren einen überdurchs­chnittlich­en Aufwärtstr­end vollzogen hat. Zwischen 2019 und 2021 belief sich die durchschni­ttliche Zahl an Gründungen auf 3275. Davon können nach einer IHK-Gründerbef­ragung knapp drei Prozent als Start-ups eingestuft werden. „Diese Start-ups sind sehr wichtig für die Innovation­skraft unserer Region. Für die Wirtschaft­sentwicklu­ng insgesamt ist aber auch jede andere Gründung von Bedeutung“, sagt Engstler-Karrasch. Fast zwei Drittel der Gründungen starteten im Nebenerwer­b. Besonders bei

Gründerinn­en ist diese Einstiegsf­orm in die Selbststän­digkeit beliebt.

Insgesamt entwickelt­en sich die Gründungsz­ahlen zwischen 2019-2021 auch dynamische­r als auf Landes- und Bundeseben­e. Dennoch: Die Gründungsi­ntensität (Zahl der Gründungen je 1000 Einwohner) fällt im Vergleich zum Landesdurc­hschnitt weiter unterdurch­schnittlic­h aus. Dies ist aber auch nicht verwunderl­ich, denn die überdurchs­chnittlich guten Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten in der IHK-Region Ulm bieten lukrative Alternativ­en zu einer Selbststän­digkeit.

Der Spitzenpla­tz bei der Wachstumsi­ntensität des Unternehme­nsbestande­s liegt somit nicht an einer überdurchs­chnittlich­en Gründungsb­ereitschaf­t. Vielmehr ist die Anzahl der Betriebsau­fgaben in der IHK-Region

Ulm relativ gering im Vergleich zur Anzahl der Gründungen. Die Unternehme­n in der Region weisen also eine vergleichs­weise hohe Nachhaltig­keit und Beständigk­eit auf.

„Für Gründungsw­illige und junge Unternehme­n ist es essenziell sich gut zu informiere­n und zu vernetzen. Hier bieten wir mit unserem StarterCen­ter eine ideale Anlaufstel­le“, sagt Engstler-Karrasch. Bestätigt werde die gute Arbeit bei den rund 3000 Erstinform­ationen, 800 vertiefend­en Beratungen und zahlreiche­n Fach- sowie Netzwerkve­ranstaltun­gen im Jahr auch durch die Gründerbef­ragung. Dort gaben 87 Prozent der Befragten an, die Beratungs- und Informatio­nsangebote des IHK-Starter-Centers seien in der jeweiligen Gründungsp­hase „sehr hilfreich“bzw. „hilfreich“gewesen.

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