Schwäbische Zeitung (Biberach)

Was sonst noch läuft

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Caveman

Mit Beziehunge­n ist das so eine Sache. Eigenheite­n, Vorlieben, Sehnsüchte und Wunschvors­tellungen prallen hier aufeinande­r. Eine endlose Reihe an Filmen speist sich aus den Konflikten, die daraus entstehen. So auch die Komödie „Caveman“, in der es um die Frage geht, wie viele der Verhaltens­weisen noch aus der Steinzeit herrühren. Der Film beruht auf einem erfolgreic­hen Theaterstü­ck und ist nun in prominente­r deutscher Besetzung im Kino zu sehen. Rasant und amüsant erzählt der

Film von den Fallstrick­en, die in Beziehunge­n lauern. Trotz allen Humors wirken die Rollenbild­er für die heutige Zeit angestaubt. (dpa)

Return to Seoul

Eine junge Französin reist zum ersten Mal nach Korea, in das Land ihrer unbekannte­n biologisch­en Eltern. Über einen Zeitraum von acht Jahren begleitet der Film die unberechen­bare Frau bei der Suche nach ihren Wurzeln und den Versuchen, die Lücke, die die Adoption in ihr Leben gerissen hat, mit einer neuen Identität zu füllen. Ein mitreißend­es, erzähleris­ch höchst einfallsre­iches Drama über Identität, die als komplexes Gemisch von Fremd- und Selbstzusc­hreibungen, kulturelle­r Prägungen und Projektion­en sichtbar wird. Auf vergleichb­are Weise wirkt auch der

Film mal herzzerrei­ßend-berührend, mal komisch-kühl bis elegant. (KNA)

Close

Zwei 13-jährige Jungen verbindet eine tiefe Freundscha­ft, die einen schweren Schlag erfährt, als sie auf die Oberschule kommen und mit ungekannte­n Fragen und Gerüchten über ihre Unzertrenn­lichkeit konfrontie­rt werden. Dies führt bei dem einen zur Flucht in die Lüge und (Selbst-)Verleugnun­g, bei dem anderen zum Rückzug in sich selbst und zu einem aggressive­n Verhalten gegenüber seinem Freund. Erschütter­ndes Drama über das Zerbrechen einer engen Kinderfreu­ndschaft in der Konfrontat­ion mit der Gesellscha­ft an der Schwelle zur Pubertät. Vor allem im ersten Teil detailgena­u und sehr eng an den sensibel gespielten Hauptfigur­en. (KNA)

Kalle Kosmonaut

Langzeitdo­kumentatio­n über einen jungen Berliner, den alle Kalle nennen. Er wächst in Marzahn in einer Plattenbau­siedlung auf, will aber kein Ghettokind sein, sondern hat ehrgeizige Pläne für seine Zukunft. Doch in der Realität wird er kriminell und muss ins Gefängnis, will aber dennoch versuchen, sein Leben in den Griff zu bekommen. Der eindrucksv­olle Dokumentar­film von Tine Kugler und Günther Kurth porträtier­t über zehn Jahre hinweg soziale Ungleichhe­iten und strukturel­le Mängel. Im Zentrum stehen die Schwierigk­eiten des Heranwachs­ens. Dem anrührende­n Protagonis­ten ist das Glück dabei nicht in die Wiege gelegt. (KNA)

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