Schwäbische Zeitung (Biberach)
Als Nächstes ist der Dachstuhl dran
So laufen die Renovierungsarbeiten der Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin
- Aktuell ist es rund um die Renovierung der Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin ein bisschen ruhig geworden. Noch immer präsentiert sich Biberachs Wahrzeichen verhüllt mit einem Baugerüst. Dies liegt unter anderem auch an der kalten Witterung, denn die Malerarbeiten können erst bei um die acht Grad wieder weitergehen. Der achteckige Turm, der zur Spitze führt, ist allerdings schon fertig und wartet nur auf seine „Enthüllung“. Im nächsten Schritt wird dann ganz oben das Gerüst abgebaut.
In den kommenden Wochen ist endlich auch das Herzstück der Außensanierung, nämlich die Kirchturmuhr, an der Reihe. Da wird es noch einmal spannend, denn alle vier Uhren bekommen einen eigenen Antriebsmotor. So zeigen künftig dann auch alle vier Seiten dieselbe Uhrzeit an. Ein Zustand, der in Biberach in den vergangenen Jahren eher nicht die Normalität war.
Passend zu den Heimattagen im Mai soll die Stadtpfarrkirche aber mit neuem Anstrich und voll renoviert wieder über der Stadt strahlen, zumindest wenn es nach den zuständigen Architekten und Bauleitern geht. „Wir liegen noch voll im Zeitplan“, sagt Architektin Anja Geiger vom Büro Gurland und Seher. „Nächste Woche beginnen die Zimmererarbeiten im Dachstuhl und dann arbeiten wir uns nach unten weiter.“
Ganz oben wird auch bald das Gerüst abgebaut, sodass der neu gestrichene achteckige Turm wieder sichtbar ist. „Dort können die Dohlen auch schon wieder einfliegen“, sagt der evangelische Stadtpfarrer Ulrich
Heinzelmann. „Alles musste deshalb auch in enger Absprache mit den Naturschutzbehörden stattfinden.“22 neue Nistkästen sollen künftig im Kirchturm Platz finden.
Insgesamt ist die Außenrenovierung mit Kosten von rund 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Ebenfalls 2,4 Millionen Euro hat schon die Innensanierung gekostet, die längst abgeschlossen ist. Finanzielle Unterstützung gibt es schon seit zwölf Jahren vom Verein Bauhütte Simultaneum. Hans Beck und Ulrich Heinkele setzen sich mit der Bauhütte leidenschaftlich für „ihre“Kirche ein und sammeln Spenden. „Wenn wir demnächst die Eine-Million-Euro-Marke erreicht haben, dann strahlen wir“, sagt Hans Beck. „Aber wir freuen uns auch so, die Unterstützung aus der Bürgerschaft ist wirklich fantastisch, dafür sind wir sehr dankbar.“Der katholische Dekan Stefan Ruf kann das bestätigen und lobt auch die Unterstützung der Bauhütte: „Diese beiden sind wirklich mit Leib und Seele dabei. Das ist auch ein ideeller Wert für unsere Kirche und nicht nur ein finanzieller.“
Dass eine umfassende Renovierung der Biberacher Stadtpfarrkirche nötig war, ist schon seit vielen Jahren ein Thema. Dass sie jetzt aber kurz vor der Vollendung steht, ist für alle Beteiligten wunderbar. „Aber, wenn wir ehrlich sind, dann bleibt eine Kirche wohl eine ewige Baustelle, schließlich muss man sie gut in Schuss halten und pflegen, dass sie uns alle überlebt“, sagt Hans Beck. Deshalb werde es den Verein Bauhütte auch weiterhin geben, auch wenn die komplette Renovierung längst abgeschlossen ist. Schließlich wisse man nie, was als Nächstes kommt.