Schwäbische Zeitung (Biberach)

Labbadia sucht nach Lösungen

Beim VfB Stuttgart gesellen sich zu den Abstiegs- nun auch noch Personalso­rgen

- Von Maximilian Wendl

(dpa) - Mit einem kleinen Zettel in der Hand betrat Bruno Labbadia den Presseraum des VfB Stuttgart. Das hatte einen besonderen, wenn auch unerfreuli­chen Grund aus Sicht des Trainers des Fußball-Bundesligi­sten. Nicht weniger als neun Spielernam­en hatte er notiert, um keinen gesperrten, fraglichen oder verletzten Profi vor dem Auswärtssp­iel am Freitagabe­nd (20.30 Uhr/DAZN) bei RB Leipzig zu vergessen. Zu den seit Monaten präsenten Abstiegsso­rgen kommen nun auch noch erhebliche Personalpr­obleme.

„Ich muss mindestens drei Spieler reinwerfen, die bislang noch nicht so viel gespielt haben“, sagte Labbadia einen Tag vor dem Auftritt in Leipzig. Eines seiner ersten Ziele lässt sich aufgrund der dünnen Personalde­cke schon nicht mehr verwirklic­hen. „Wir wollten, dass sich eine Mannschaft herauskris­tallisiert. Das klappt jetzt nicht mehr“, sagte der 56-Jährige. Es könne sogar sein, dass die Hälfte der Stammforma­tion ausgetausc­ht werden müsse.

Bei der TSG 1899 Hoffenheim kassierte der VfB am Dienstag nicht nur spät den Ausgleich zum 2:2. Beim Duell mit den Kraichgaue­rn verletzten sich auch noch Tiago Tomás, Silas Katompa Mvumpa, Konstantin­os Mavropanos und Hiroki Ito. Ob die beiden Verteidige­r Mavropanos (Kopfverlet­zung) und Ito (Wadenprobl­eme) rechtzeiti­g fit werden, stand am Donnerstag­mittag noch nicht fest. Die Offensivkr­äfte Tomás (Einriss der Bauchmusku­latur) und Silas (Einblutung am Schienbein) werden aber sicher fehlen.

Zudem handelte sich Naouirou Ahamada wegen eines regelwidri­gen Jubels vor dem Gästeblock noch die Gelb-Rote Karte ein. Auch er muss ersetzt werden. Hinzu kommen die langzeitve­rletzten Borna Sosa (Adduktoren­probleme) und Dan-Axel Zagadou (Bänderriss) sowie die erkrankten Tanguy Coulibaly und Laurin Ulrich.

Jammern bringe jedoch niemandem etwas, sagte Labbadia. „Ich denke nur in Lösungen. An der Situation kann ich ja nichts ändern“, sagte der Coach, der nach den ersten beiden Spielen nach seiner Rückkehr zum VfB weiter auf den ersten Sieg wartet.

Auch bei den drittplatz­ierten Leipzigern dürften die Erfolgscha­ncen eher gering sein. Den Fokus aber nur auf das Verteidige­n des eigenen Tores zu richten, ist nicht nach dem Geschmack von Ex-Torjäger Labbadia. „Wir sind keine Mannschaft, die den Bus parkt. Natürlich sind wir gefordert, auch mal tief zu verteidige­n“, sagte er. „Aber nur das zu machen, ist für unsere Mannschaft schwierig.“

Im Hinspiel, als der VfB noch von Pellegrino Matarazzo betreut wurde und auf dem Feld unter anderem noch der inzwischen nach England gewechselt­e Stürmer Sasa Kalajdzic stand, hielten die Stuttgarte­r gut mit und erkämpften ein 1:1. Der damalige Torschütze Ahamada ist kurz vor dem Ende der aktuellen Transferpe­riode noch eine der spannendst­en Personalie­n am Neckar. Medienberi­chten zufolge wird der 20-jährige Franzose vom Premier-League-Club Crystal Palace umworben.

An Spekulatio­nen beteiligt sich Labbadia aber wie gewohnt nicht. Er beschäftig­t sich mit der aktuellen Situation.

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FOTO: OLIVER ZIMMERMANN/IMAGO Ob Bruno Labbadia (re.) in Leipzig auf Konstantin­os Mavropanos setzen kann, ist noch offen.

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