Schwäbische Zeitung (Biberach)
Debakel zerstört alle Hoffnungen
Handball, Verbandsliga: Nach der Niederlage gegen Denkendorf ist der Abstieg des HRW Laupheim so gut wie besiegelt
- Mit einem Debakel sind die zarten Hoffnungen des HRW Laupheim auf den Klassenerhalt in der Handball-Verbandsliga auf eine rein theoretische Größe geschrumpft. Vor allem die zweite Hälfte bei der 22:41 (11:16)-Heimpleite gegen den TSV Denkendorf war dabei von den eigenen Ansprüchen weit entfernt.
„Aus meiner Sicht war das heute der Tiefpunkt und es sah in der zweiten Halbzeit etwas nach Aufgabe aus“, blickte Trainer Sven Schröder auf die Partie zurück. Die zweite Halbzeit mache ihn „ratlos“, bekannte der HRW-Coach. Er führte als mögliche Erklärung an, dass der auf der Mannschaft lastende Druck zu groß gewesen sein könnte.
Nach dem Mut machenden 39:30-Erfolg in Kirchheim Ende Januar kassierten die Laupheimer vier Niederlagen in Serie, während die Konkurrenten im Tabellenkeller fleißig punkteten. Acht Zähler ist das Schlusslicht bei noch fünf ausstehenden Partien vom rettenden Ufer entfernt. Der Klassenerhalt käme somit einem Handballwunder gleich. Schröder formuliert nun ein neues Ziel, nämlich „erhobenen Hauptes aus der Runde rauszugehen“.
Für das Heimspiel gegen Denkendorf hatten die Laupheimer Verantwortlichen wieder einiges
aufgeboten und ordentlich die Werbetrommel gerührt. Immerhin 250 Zuschauer fanden den Weg in die Rottumhalle, für zusätzliche Stimmung sorgte die Cheerleader-Gruppe des SV Baustetten. Auch personell waren die Voraussetzungen gut. Schröder standen elf Feldspieler zur Verfügung, während Denkendorf mit acht auskommen musste.
Der Beginn der Partie verlief noch sehr vielversprechend. In der neunten Minute traf Kenan Durakovic zum umjubelten 7:3 und der Traum vom Klassenerhalt erhielt
neue Nahrung. Während der HRW bis dato auch von technischen Fehlern der Gäste profitiert hatte, verließ ihn das Spielglück aber mehr und mehr. Nun war es Denkendorf, das von zahlreichen Pfosten- und Lattentreffern der Laupheimer profitierte und das Blatt wenden konnte.
Plötzlich lag der HRW mit 7:8 zurück und Hüseyin-Atilla Yigin sollte mit dem folgenden Treffer zum 8:8 (17.) letztmals der Ausgleich gelingen. Das Spiel und die Stimmung in der Halle kippten. Der Tabellenfünfte Denkendorf hatte fortan leichtes Spiel und kam immer wieder zu leichten Abschlüssen. Nicht zu beneiden waren die Torhüter Sven Stührmann und Simon Übelhör. Das 47-jährige HRW-Urgestein und der 17-jährige Nachwuchstorhüter hatten sich nach dem Ausfall der etatmäßigen Torhüter Raphael Büchele, Fabian Federle und Gabriel Peric zur Verfügung gestellt. „Die beiden wurden oft allein gelassen. Da wäre es egal gewesen, wer im Tor steht“, stellte Schröder fest.
Statt Wiedergutmachung für die 24:42-Niederlage im Hinspiel stand am Ende eine noch deutlichere Niederlage. Die Stimmung im HRW-Lager dürfte nun dementsprechend mies sein. Doch bereits am Donnerstag steht die nächste Partie an, wenn der Tabellenneunte, das Team Esslingen, um 20.15 Uhr in der Rottumhalle gastiert. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mannschaft das auf sich sitzen lässt“, hofft Coach Schröder auf eine Reaktion. Dann ist auch Torhüter Büchele wieder dabei.