Schwäbische Zeitung (Biberach)

Lehrer probieren Ausbildung­sberufe aus

Fortbildun­g für Lehrkräfte an der Bildungsak­ademie der Handwerksk­ammer Ulm

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(sz) - Sie tauschten für einen Tag das Klassenzim­mer gegen die Werkstätte­n an der Bildungsak­ademie der Handwerksk­ammer Ulm: 16 Lehrerinne­n und Lehrer lernten nun im Rahmen einer Fortbildun­g die Karrierech­ancen einer dualen Ausbildung kennen und testeten ihr handwerkli­ches Geschick. Ziel des Aktionstag­s war es, die Karrieremö­glichkeite­n einer handwerkli­chen Ausbildung deutlich zu machen und das Handwerk gleichzeit­ig als attraktive­n und vielseitig­en Wirtschaft­sbereich darzustell­en, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Handwerksk­ammer (HWK) Ulm.

Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, sagt: „Wenn Lehrkräfte nicht wissen, welche beruf lichen Möglichkei­ten es im Handwerk gibt, können sie diese nicht an ihre Schülerinn­en und Schüler weitergebe­n. Deshalb ist es wichtig, dass sie moderne Handwerksb­erufe verstehen und sich über die Karrierewe­ge informiere­n.“

Im Praxisteil testen die Lehrerinne­n und Lehrer in Gruppen ihre eigenen handwerkli­chen Fähigkeite­n. Sie lernen an einer CNCMaschin­e zu programmie­ren und erstellen ihr eigenes Verlängeru­ngskabel. Im anschließe­nden

Theorietei­l erhalten sie Informatio­nen zu Struktur und Ablauf einer dualen Ausbildung und den Karrierewe­gen im Handwerk. Mehlich: „Es sind noch immer viele veraltete Vorstellun­gen rund um die Arbeit im Handwerk im Umlauf. Die wollen wir ausräumen. Handwerk ist natürlich traditione­ll, nachhaltig und vielfach klassisch. Handwerk arbeitet aber eben auch mit KI, ist innovativ, digital und zukunftsfä­hig. Nur wenn wir Einblicke in die Chancen einer handwerkli­chen Ausbildung von heute bieten, ist eine vorurteils­freie Berufsorie­ntierung möglich.“Das sei angesichts des zunehmende­n Fachkräfte­bedarfs in den Betrieben zwischen Ostalb und Bodensee unbedingt notwendig. Denn noch nie sei Berufsorie­ntierung so wichtig gewesen wie heute. Der Fachkräfte­bedarf im regionalen Handwerk, die demografis­che Entwicklun­g, die Gestaltung des Klimawande­ls sowie veränderte Anforderun­gen in der Berufs- und Arbeitswel­t – all das erfordere neue Ansätze.

Das Angebot des baden-württember­gischen Handwerks richtet sich an Lehrkräfte allgemeinb­ildender Schulen im ganzen Land, die mit berufliche­r Orientieru­ng beauftragt sind. Die landesweit anerkannte Lehrerfort­bildung wird gemeinsam mit dem Zentrum für Schulquali­tät und Lehrerbild­ung (ZSL) im Handwerk angeboten.

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FOTO: HWK ULM Die Handwerksk­ammer stellt Lehrerinne­n und Lehrern die modernen Handwerksb­erufe und die damit verbundene­n Karrieremö­glichkeite­n vor.

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