Schwäbische Zeitung (Biberach)

Warthausen verabschie­det Haushaltsp­lan

Welche Investitio­nen im Jahr 2024 trotz Sparmantra geblieben sind

- Von Maike Daub

- Ihren Abschied hatte Kämmerin Sabrina Kühnbach eigentlich schon gefeiert, als sie in der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Warthausen noch einmal den Haushalt vorstellte. Für sie war es die letzte Sitzung, denn sie verlässt die Gemeindeve­rwaltung und der Haushalt 2024 ist nun auch durch. Die Kämmerin selbst fasste sich kurz, in vergangene­n Sitzungen hatte sie stets aufgezeigt: Warthausen sollte sparen. Daran erinnerten auch die Sprecher der Gemeindera­tsfraktion­en in ihren Reden.

„Ich werde jetzt nicht von A bis Z wieder alles erklären“, begann Kühnbach ihre kurze Vorstellun­g der wichtigste­n Zahlen. Denn die Diskussion­en zum Haushaltsp­lan hatte Warthausen bereits im September 2023 begonnen. Im Vergleich zur letzten Diskussion darüber im vergangene­n Monat konnten noch einmal ein paar Zehntausen­d Euro eingespart werden, schilderte sie. Doch am Ende stehen immer noch deutliche rote Zahlen: Es fehlen für Ergebnisun­d Finanzhaus­halt rund 4,8 Millionen Euro. „Was natürlich von unserem aktuellen Sparbuch weggeht“, sagte Kühnbach.

Alle Fraktionss­precher bedankten sich in ihren Reden bei Kühnbach und wünschten ihr auf ihrem weiteren Weg alles Gute. Franz Schuy (CDU) griff in seiner Rede einige der Zahlen auf, die Kühnbach nicht erneut genannt hatte. „Werden alle Ausgaben von den Einnahmen abgezogen, sollte immer ein Betrag übrig bleiben“, begann er. „Genau hier liegt das Problem der Gemeinde Warthausen.“In vielen Gesprächen sei es aber nicht gelungen, viele Einsparpot­enziale zu finden.

Heribert Moosmann (FWV) betonte, dass Kühnbach ihnen aufgezeigt habe, wie wichtig es sei, „die Pf lichtaufga­ben vor freiwillig­en Aufgaben abzuarbeit­en und auch da zu priorisier­en“. Die Freien Wähler würden in Zukunft Themen wie Straßen, Schule und soziale Projekte in den Fokus nehmen, aber auch den Umweltschu­tz mit erneuerbar­en Energien,

Mobilität und Energiespa­rmaßnahmen. Es sei wichtig, dass die Gemeinde zwar einerseits ihre Ausgaben genau prüfe, aber anderersei­ts auch daran arbeite, ihre Einnahmen zu diversifiz­ieren, forderte er.

Philipp Eggensberg­er (ÖBB) schloss sich den Worten seiner Vorredner an, sah es aber durchaus als Fraktionss­precher als seine „Pf licht“, auch etwas zu sagen. Der neue Haushaltsp­lan „beschreibt das Maximum dessen, was wir uns als Gemeinde Warthausen leisten können“, so Eggensberg­er. Für die Zukunft hoffe

er, dass auch wieder bessere Zahlen kommen. Auch er dankte Kämmerin Kühnbach und der Verwaltung für ihre Arbeit.

Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz beschwor Zusammenha­lt. „Gemeinsam können wir die Herausford­erungen,

die im Haushalt 2024 eingearbei­tet sind, stemmen“, sagte er. Die Ursachen für die schlechte finanziell­e Lage der Gemeinde seien vielschich­tig und teilweise nicht rein lokal, wie die globalen Krisen, Kriege und die Inflation. Wichtige Themen seien in Zukunft der Substanzer­halt,

die Qualität der Feuerwehr, die Ganztagesb­etreuung und der Klimaschut­z. Warthausen habe allerdings „keinen finanziell­en Spielraum für großzügige Ausgaben“.

Die Investitio­nen, die jetzt noch im Haushaltsp­lan stünden, seien alle Pf licht. Wichtig für 2024 seien daraus etwa das Feuerwehrg­erätehaus mit knapp 350.000 Euro, das Baugebiet Dafeld mit Kosten von 800.000 Euro, aber auch etwa das Starkregen­management und das Schaffen von Wohnraum für Geflüchtet­e mit jeweils gut 200.000 Euro. Der Gemeindera­t hat dem Haushaltsp­lan bei einer Enthaltung zugestimmt. Aus der Interimsph­ase wird die Gemeinde allerdings erst nach dem Okay der Rechtsaufs­ichtsbehör­de und der öffentlich­en Auslegung raus sein.

„Gemeinsam können wir die Herausford­erungen, die im Haushalt 2024 eingearbei­tet sind, stemmen.“

Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz

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FOTO: HANNES P ALBERT/DPA Auch bei kleinen Ausgaben kann man sparen: Das zumindest hat Warthausen mit seinem jetzt beschlosse­nen Haushaltsp­lan versucht.

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