Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ein Faible für kontroverse Themen
Neuer Geschäftsführer und neue Bildungsreferentin bringen frischen Wind in die KEB
- Die Geschäftsstelle der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Dekanate Biberach und Saulgau ist umgezogen: Seit mehr als 40 Jahren war der Sitz in der Grabenstraße in Riedlingen, seit April haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KEB im Alfons-Auer-Haus in Biberach ein neues Zuhause gefunden. Zusätzlich hat der wichtige Bildungsträger auch einen neuen Geschäftsführer und eine neue Bildungsreferentin. Gemeinsam bringen Clemens Mayer und Daniela Brüggemann-Grab frischen Wind in die katholische Erwachsenenbildung. Und das ist geplant.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für das neue Jahresprogramm, das künftig halbjährlich erscheinen soll. Nach den Sommerferien wird das druckfrische Programm erhältlich sein, die Angebote starten dann im September 2024. Es ist auch das erste Programm, das der neue Geschäftsführer gemeinsam mit der neuen Bildungsreferentin plant. „Es wird schon eine neue Handschrift tragen“, sagt Clemens Mayer. „Wir wollen Neues ins Leben rufen, aber die Klassiker bleiben natürlich bestehen.“So gibt es Aktionen zum jährlichen Frauenaktionstag und auch weiterhin den Informationstag zum Weltgebetstag.
„Wir haben beide aber auch ein Faible für kontroverse Themen, die dann gerne diskutiert werden können“, sagt Daniela Brüggemann-Grab. „Uns ist es wichtig,
Menschen auch mal zu Diskussionen anzuregen mit Themen, die über den Tellerrand hinausgehen.“So werden auch die Themen Schwangerschaftsabbruch/Abtreibung oder assistierter Suizid im kommenden Programm vertreten sein. Es gehe auch darum, einen gesellschaftlichen Dialog zu führen.
„Unterschiedliche Meinungen sind bei uns willkommen“, sagt auch Clemens Mayer. Oftmals würden Menschen beim Namen
Katholische Erwachsenenbildung denken, es seien nur Bildungsangebote für Menschen, die katholisch sind. „Der Name sorgt oftmals für Verwirrung“, so der Geschäftsführer und stellt klar: „Katholisch heißt für mich, allumfassend tätig zu sein. Wir arbeiten konfessionsübergreifend, alle Menschen sind bei uns willkommen.“
Da Clemens Mayer allerdings Diplom-Theologe ist, werden natürlich religiöse Themen eine Rolle spielen: „Was mir am Herzen liegt, ist vor allem der interreligiöse Dialog. Aber auch Themen rund um Nachhaltigkeit.“Zudem plant er Angebote, die das Judentum im Blick haben.
Angebote, auf die sich Daniela Brüggemann-Grab besonders freut, sind alle Veranstaltungen rund um Körper-Geist-Seele, aber auch Frauen, das Kunsthandwerk und spirituelle Wanderungen. „Ich gehe auch jetzt schon zu den aktuellen Kursen, weil ich der KEB ein Gesicht geben will“, so die Bildungsreferentin. „Wir sind auch hier ein offenes Haus und freuen uns, wenn Interessierte den Weg zu uns ins Alfons-AuerHaus finden.“
Der direkte Kontakt mit den Menschen ist der KEB besonders wichtig. „Wir wollen wissen, was die Menschen bewegt und mit welchen Themen sie sich befassen“, sagt Daniela BrüggemannGrab. „Nur so können wir einen guten Dialog führen und passende Angebote bereitstellen.“Zwar steht das Programm fürs erste Halbjahr schon, „wir sind aber immer offen für Vorschläge und Neues“.
Die Katholische Erwachsenenbildung sei im Vergleich zur VHS zwar nur ein kleinerer Bildungsträger, der aber eine größere Fläche bedient. „Die Dekanate Biberach und Saulgau erstrecken sich über eine große Fläche und mehrere Landkreise“, sagt Clemens Mayer. „Unser Ziel ist es, uns noch breiter aufzustellen und auch weiße Flecke zu schließen.“Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern wie beispielsweise Nabu, BUND, VHS, Frauenbund oder Caritas wird auch in Zukunft eine große Rolle spielen.