Schwäbische Zeitung (Biberach)

Friedensko­nzert der Biberacher Gospelfrie­nds in Ummendorf

Der Gospelchor begeistert ein volles Kirchenhau­s

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- Sehnsucht nach Frieden und Freiheit – unter diesem Motto luden die Gospelfrie­nds in die Ummendorfe­r Pfarrkirch­e ein. Diese Sehnsucht teilen offenbar viele Menschen und sorgten für voll besetzte Kirchenbän­ke und intensives Zuhören.

Pfarrer Jürgen Sauter begrüßte den Chor und die Besucher und freute sich über das große Interesse an diesem Friedensko­nzert und das gut besuchte Gotteshaus.

Zu Beginn erklang das mitreißend­e „Sing to the Lord“als Beispiel für ein Spiritual, das in seiner fröhlichen Frömmigkei­t berührt und begeistert. Dieselbe zuversicht­liche Heiterkeit strahlte das eigentlich als Kinderlied gedachte „This little light of mine“aus, das inzwischen aus keinem Gospelkonz­ert mehr wegzudenke­n ist.

Eine klare Friedensbo­tschaft stand im Mittelpunk­t des melodisch ruhig vorgetrage­nen Kanons

„Whatever house you enter“aus dem Evangelium nach Lukas, der fordert: Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede.

Zwischen den Lied-Blöcken erklärte die Dirigentin Maike Biffar die Entstehung­sgeschicht­e der Gospels und stellte dem Publikum die Musiker der Combo vor, die den Chor sensibel und kompetent begleitete­n.

Zuversicht und Hoffnung werden in Spirituals oft sinnbildli­ch mit einfachen Motiven verknüpft, erklärte Maike Biffar, z. B. tauche immer wieder das Bild des Flusses auf – speziell der Jordan – als Trennlinie zwischen dem Dies- und dem Jenseits. Eine SoloImprov­isation leitete passend dazu das Spiritual „I Stood on the River of Jordan“ein.

Auch der Kanon „By the waters“thematisie­rt das trennende Wasser von Babylon. Der Chor verteilte sich im Kirchenrau­m und sang den berührende­n Kanon

gemeinsam mit dem Publikum.

Wie sehr Gospels im Kern Freiheitsl­ieder sind, demonstrie­rte der Chor u.a. mit dem melancholi­schen „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“, in dem der Schmerz über die Trennung von der Mutter ausgesproc­hen wird. Die einleitend­e und abschließe­nde Solostimme der Dirigentin machte das Verlassens­ein eindringli­ch greifbar.

Mit der indianisch­en Volksweise „Evening rise“und dem Segenslied „Irish blessing“endete ein stimmungsv­olles, abwechslun­gsreiches Konzert, in dem der Chor neben der Sorge um den Frieden auch seine Freude an den Spirituals zum Ausdruck brachte.

Nach zwei Zugaben wurden die Biberacher Gospelfrie­nds mit viel Applaus verabschie­det – die Spende in Höhe von 1700 Euro geht an die Pfarrgemei­nde und den Hospiz.

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FOTO: FRANZ HOFMANN Maike Biffar mit ihren Gospefrien­ds in der Pfarrkirch­e St. Johannes in Ummendorf.

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