Lehren aus dem Queen-Besuch
Es ist sehr schade, dass die Queen schon wieder auf ihrer ollen Insel ist. Dieser Staatsbesuch war eindeutig viel zu kurz. Wenn sie noch ein paar Wochen oder Monate geblieben wäre, hätte das eine Stimmung erzeugt, wie man sie sonst nur durch den Gewinn einer Fußballweltmeisterschaft erzeugen kann. Die Begeisterung, welche eine 89-jährige Dame aus dem Ausland im deutschen Inland auszulösen vermag, ist absolut faszinierend. Die Gründe sind nicht ganz klar. Es ist aber gut möglich, dass das Geheimnis der Queen ihre mit unterschiedli- chen Farben angemalten Hüte sind. Oder es ist der Prinzgemahl, welcher sein Leben lang immer ein paar Schritte hinter seiner Chefin marschieren musste und muss – und dem königlichen Ensemble so einen ganz speziellen Reiz verleiht. Faszinierend ist auch, dass die Queen sehr wenig spricht, sondern hauptsächlich lächelt. Ab und zu schüttelt sie auch Hände – aber nur, wenn sie ihre weißen Handschuhe anhat.
Aus all dem ließen sich bei gutem Willen einige Lehren ziehen. Die erste liegt auf der Hand: Wenn Deutschland dem Vereinigten Königreich beitreten würde, hätten wir die Queen quasi zum Nulltarif eingekauft. Irgendwann müsste der Steuerzahler auch nicht mehr Hunderte von pensionierten Bundespräsidenten durchfüttern, weil mit der Queen die Staatsoberhaupt-Problematik ein für allemal erledigt wäre. Falls diese Lösung nicht funktioniert, sollte sich Angela Merkel wenigstens ein paar unterschiedlich bemalte Hüte sowie ein paar weiße Handschuhe besorgen. Ihr Prinzgemahl muss künftig einen Mindestabstand wahren. (nab)