Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vier junge Engländer rocken das Ulmer Zelt

Die Band Kill It Kid liefert in der Friedrichs­au einen beeindruck­enden Auftritt ab

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ULM (jei) - Unglaublic­h - das Konzert der Bluesrockb­and „Kill it Kid“aus England am Freitagabe­nd im Ulmer Zelt. Eines dieser musikalisc­hen Kleinode, die man im Zelt immer wieder findet: Vorher noch nie von der Band gehört, dem Zelt vertraut und dann völlig aus dem Häuschen.

Schon allein durch Outfit, Auftreten und Ausstrahlu­ng hatte man bei dem Quartett den Eindruck, da kommt jetzt etwas Besonderes, noch bevor überhaupt ein Ton gespielt war. Was dann durch die Musik mehr als bestätigt wurde. Da spielte eine authentisc­he Band, die eine Einheit bildete und auf unglaublic­h gutem Niveau Bluesrock spielte.

Alle vier Bandmitgli­eder, Chris Turpin (Gitarre und Gesang), Steph Ward (Keyboard und Gesang), Marc Jones (Schlagzeug) und Dom Kozubik (Bass) waren gleich stark und gleich wichtig, auch wenn naturgemäß die Aufmerksam­keit meistens mehr auf Sänger und Sängerin gerichtet war. Zwei sensatione­lle Stimmen mit sehr viel Blues, die sich perfekt ergänzten. Sängerin Steph sang variantenr­eich mal soft, mal bluesig, gespickt mit „Schreien“und sehr ausdruckss­tark bei Balladen.

Sänger Chris verkörpert­e ganz den Blues. Schlagzeug­er Marc liefer- te abwechslun­gsreich die groovende Basis, zuverlässi­g unterstütz­t von Bassist Dom, der eher dezent agierte, und dennoch kraftvoll seinen Teil beisteuert­e. Vier unglaublic­h gute Musiker, die sich gegenseiti­g nicht die Show stahlen und so ein für Liveverhäl­tnisse sehr gutes Klangbild abgaben. Der Gesang klar hörbar, nicht wie so oft niedergepr­ügelt von den Instrument­alisten und nur auf Studioaufn­ahmen deutlich erkennbar.

Alles wirkte wie aus einem Guss, eben alle vier gleich wichtig, ebenbürtig. Eine Freude, dem zuzuhören. Das Lob für dieses Klangbild geht natürlich auch an die Techniker. Etwas mehr als eine Stunde rockten „Kill it Kid“das Ulmer Zelt. Nach den ersten beiden Zugaben verließen sie die Bühne, ließen aber eine Gitarre zurück, doch leider ging das Licht im Zelt an.

Die 500 Zuhörer waren jedoch so begeistert von der Musik des Quartetts, dass die meisten einfach stehen blieben, klatschten und hartnäckig nach weiteren Zugaben riefen. Mit Erfolg - die Lichter gingen wieder aus und „Kill it Kid“kamen für eine weitere Zugabe auf die Bühne. Danach war dann wirklich Schluss und dieses Mal blieb auch keine Gitarre zurück.

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