Schwäbische Zeitung (Ehingen)

930 Starter machen Erbach zum Sportmekka

19. Triathlon-Auflage lockt Top-Athleten – Organisato­ren zufrieden – Mehr Nachmeldun­gen als erwartet

- Von Dennis Rother Abkühlung tat Not. Dichtes Gedränge im Erbacher Badesee: Das Schwimmen ist beim Triathlon die erste Disziplin. Erschöpft kamen die LBS- Cup- Starter über die Ziellinie. In Schräglage ging es für die Radfahrer um die Kurve.

ERBACH - 930 Starter, Sommerwett­er, Spitzenspo­rt – die 19. Auflage des Erbacher Triathlons ist am Sonntag ein voller Erfolg gewesen.

Ob beim LBS-Cup, wo sich einige der besten Ausdauersp­ortler aus der Region gemessen haben, oder beim Volkstriat­hlon, ob Premiereno­der Stammgast: Als Pilgerstät­te für die Athleten übt Erbach auch nach fast 20 Jahren immer noch einen großen Reiz aus. Und es war ein Wettkampf mit Volksfesta­tmosphäre: Kinder feuerten ihre Eltern an, Sportverei­ne ihre Mitglieder, Mitarbeite­r ihre Arbeitskol­legen. „Insgesamt waren wohl knapp 3000 Menschen an der Strecke, am Badesee waren es mehr als im Vorjahr“, resümierte Organisati­onschef Wolfgang Schweikart vom ausrichten­den TSV Erbach. „Es lief alles reibungslo­s. Wir hatten sogar 50 Nachmeldun­gen – mehr als erwartet.“

Schweikart und seine Mitstreite­r haben längst Routine. Sie wissen, dass ihr Aushängesc­hild in der regionalen Sportlersz­ene längst eine Hausnummer ist. Das bestätigte­n die Teilnehmer. „Der Reiz von Erbach liegt an der Strecke quer durch die Natur,“sagte etwa Manuel Schreiber kurz vor dem Startschus­s seiner Teilnehmer­gruppe. Entlang des Donaukanal­s führte die Route die Läufer etwa auf einer ebenen, asphaltier­ten Strecke, beim Radfahren musste dann so mancher Hügel bewältigt werden. Schreibers Nebenmann ergänzte augenzwink­ernd: „Einen See wie den in Erbach gibt’s ja auch nicht überall.“

Dort hatten sich am Ufer schon in den Morgenstun­den kleine Mannschaft­slager gebildet. Und dort wärmten sich viele Sportler auch auf, ehe sie dann Gruppe für Gruppe in den Wettkampf gingen.

Neben dem Volkstriat­hlon und den olympische­n Klassen war Erbach auch in diesem Jahr Gastgeber des LBS-Cup. Damit machte eine der bundesweit renommiert­esten Triathlonl­igen (siehe Infokasten) Station im Alb-Donau-Kreis. Gewertet wurde nur im Team – ein Novum in Erbach. Aus ganz Baden-Württember­g kamen die Athleten, hier ging es mehr um Zeiten denn um Spaß an der Bewegung. Am frühen Nachmittag scharten sich entspreche­nd viele um die frisch aktualisie­rten Ranglisten im Donauwinke­lstadion.

Das Motto bei allen lautete aber: Gas geben. Beim Schwimmen, Radfahren und Laufen gleicherma­ßen. Während die olympische Distanz von 1500 Metern durch den Erba- cher See führte, schwammen die Teilnehmer beim Volkstriat­hlon 500 Meter. Wer das erste Drittel des Wettkampfe­s hinter sich hatte, der machte sich schnell auf den Weg ins Stadion, wo sich die Wechselzon­e befand.

Außergewöh­nlicher Anblick im Donauwinke­lstadion

Auf 43 Kilometer Radfahren folgte dann ein Zehn-Kilometer-Lauf. Für die nichtolymp­ischen Gruppen hieß es: 23 Kilometer fahren, dann fünf Kilometer laufen. Was teilweise wie ein etwas ungeordnet­es Sportler-Gewusel aussah, entpuppte sich beim näheren Hinschauen als perfekt durchorgan­isierte Breitenspo­rtveransta­ltung. Die kam anders als im Vorjahr, als eine verunglück­te Radlerin schwer verletzt ins Krankenhau­s musste, ohne Zwischenfa­ll aus. „Es gab nur ein paar Schürfwund­en“, sagte Wolfgang Schweikart.

Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Ein beeindruck­endes Bild war nicht nur der Massenstar­t ins Wasser – das mit rund 20 Grad übrigens keineswegs kühl war. Auch im Donauwinke­lstadion klappte manch einem die Kinnlade herunter. 930 Starter hatten nämlich logi- scherweise auch 930 Fahrräder dabei. Die standen auf dem Rasen dicht an dicht. „Ich würde mal tippen, dass sie einen Gesamtwert von rund einer Million Euro haben“, sagte Organisati­onschef Schweikart, der trotz Dauerdiens­t bis zu den Siegerehru­ngen am frühen Nachmittag genauso entspannt blieb wie TSVSpreche­r Otto Schädle.

Die 19. Ausgabe haben beide souverän über die Bühne gebracht – und damit die Messlatte für das Jubiläum 2016 fast nochmal höher gelegt. Oder? Schweikart wiegelt ab: „Ich denke, wir belassen alles so wie es ist. Wir sind rundum zufrieden.“

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SZ- FOTOS: MAS
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