Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Brasilien leidet wieder

Copa-Aus im Viertelfin­ale gegen Paraguay

- Bedröppelt: Brasiliens Nationaltr­ainer Carlos Dunga.

CONCEPCIÓN (dpa/sz) - Aus im Elfmetersc­hießen, raus im Viertelfin­ale: Brasiliens Fußballer müssen ein Jahr nach der 1:7-WM-Demütigung gegen Deutschlan­d die nächste Schmach ertragen. Zum zweiten Mal in Folge scheiterte der Rekordwelt­meister bei der Copa América nach Penalties am kleinen Paraguay. Den entscheide­nden Schuss vergab der potenziell­e Bayern-Neuzugang Douglas Costa. Erstmals wird Brasilien damit nicht beim Confederat­ions Cup spielen, der 2017 im kommenden WM-Land Russland steigt. Der Skandal um Stürmer Neymar, der längst aus Chile abgereist war, und die bittere Copa-Bilanz: Der Neuaufbau unter dem neuen und alten Trainer Carlos Dunga ist wieder ins Stocken geraten.

„Es soll keine Entschuldi­gung sein, aber 15 unserer Spieler haben diese Woche unter einem Virus gelitten“, sagte Dunga nach der 3:4-Niederlage im Elfmetersc­hießen im chilenisch­en Concepción. Er habe das Training stark einschränk­en müssen, einige seiner Spieler hätten sich sogar übergeben müssen. Gegen Paraguay sei es aufs Tempo angekommen, und das habe seiner Mannschaft am Ende gefehlt. „Sie hatten den Virus, Kopfschmer­zen, Rückenschm­erzen, Schmerzen am ganzen Körper. Jedem ging es noch schlechter als dem anderen“, klagte der 51-jährige Dunga.

Mit einer Serie von zehn Siegen war Brasilien nach Chile gereist. Doch die magere Bilanz mit nur zwei Siegen in vier Spielen hat dem Selbstbewu­sstsein wieder einen Knacks verpasst. Während Paraguay im Halbfinale am Dienstag auf Argentinie­n trifft, kritisiert­e Dunga generell die Mentalität im Land: „Ein Spieler, der zwei gute Partien abliefert, ist doch gleich schon ein Star. Wir müssen die Demut haben, die Ärmel hochzukrem­peln.“

Die Mannschaft wollte die Krankheite­n nicht als Ausreden gelten lassen. „Wir hätten das Spiel gewinnen können – mit oder ohne Virus“, sagte Robinho. Torwart Jefferson pflichtete ihm bei: „Wir können das nicht als Ausrede nehmen, auch wenn es der ein oder andere noch in den Knochen gespürt hat. Ich denke, es hat das Ergebnis nicht beeinfluss­t.“

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