Langerak soll zum VfB
Der BVB-Torhüter wechselt offenbar nach Stuttgart
STUTTGART - Die Überraschung ist dem VfB Stuttgart wahrlich gelungen. Laut übereinstimmenden Medienberichten wechselt der 26-jährige Torhüter Mitchell Langerak von Borussia Dortmund an den Wasen und soll sich dort einen offen Zweikampf um die Nr. 1 mit Neuzugang Przemyslaw Tyton aus Polen liefern, den der VfB gerade vom FC Elche holte.
Dass die Stuttgarter, die den Wechsel (noch) nicht bestätigten, vier Millionen Euro Ablöse für den Australier zahlen, wie die dpa ermittelt haben will, dürfte aber nur eine missratene Schätzung sein. Der VfB, der ja nicht gerade im Geld schwimmt, wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, würde er seine geringen Ressourcen auf zwei Torhüter verteilen. Langeraks Marktwert wird auf 1,5 Millionen Euro taxiert, mehr dürfte der VfB auch nicht bereit sein zu zahlen, eher ein paar Euro weniger, zumal Langerak beim 1:4 im Pokalfinale gegen Wolfsburg schlecht aussah und bei den Gegentoren nicht gerade Werbung in eigener Sache betrieb. Beim Halbfinal-Sieg im Elfmeterschießen gegen Bayern hatte er allerdings geglänzt und im harten Luftduell gegen Stürmer Robert Lewandowski gezeigt, dass er durchaus auch rustikal zu Werke gehen kann.
Den langjährigen BVB-Stammtorhüter Robert Weidenfeller auf Dauer abzulösen, das gelang Langerak nicht, auch wenn es in dieser Saison kurz danach aussah. Langerak kam in fünf Jahren in Dortmund nur auf 19 Bundesligaspiele, drei Champions-LeaguePartien und zwölf Pokalspiele. Weil der BVB kürzlich den Schweizer Nationaltorhüter Roman Bürki vom SC Freiburg verpflichtete, sah er die Chance auf einen Stammplatz offenbar schwinden.
Für die jungen VfB-Torhüter Odisseas Vlachodimos (21/3. Liga) und Marius Funk (19/A-Junioren) wäre die Verpflichtung ein Nackenschlag. Vlachodimos hatte sich Chancen ausgerechnet, zur Nr. 2 bei den Profis aufzusteigen. Die beginnen heute übrigens wieder mit dem Training, der neue Coach Alexander Zorniger lädt abends zur ersten Einheit ein.