Die reine Form, die reine Farbe
Schloss Mochental widmet der Abstraktion eine Ausstellung
EHINGEN - Die Abstraktion hat viele Gesichter: von geometrischen Ausprägungen über die gestische oder monochrome Malerei bis zum Informel. Doch eines eint die abstrakten Künstler: Es geht ihnen in ihren Werken nicht mehr um die Interpretation der Wirklichkeit, sondern um den reinen Ausdruck von Farbe und Form. Einer der Wegbereiter im Südwesten ist Adolf Hölzel, der Anfang des 20. Jahrhunderts als Professor an der Kunstakademie in Stuttgart tätig war. Die neue Ausstellung in der Galerie Schloss Mochental widmet sich jetzt unter dem Titel „Abstraktion von Hölzel bis heute“erstmals wieder umfassend dieser Kunstrichtung. Ausgehend von einigen kleinformatigen Hölzel-Kompositionen in Pastellkreide spannt Galerist Ewald Schrade über drei Stockwerke hinweg einen Bogen von den 1920erJahren bis in die Gegenwart.
Manches Kunststück war zwar schon in anderem Kontext zu sehen und die Auswahl wirkt etwas beliebig – so vermisst man beispielsweise die wilden Malereien von Walter Stöhrer oder Heiko Herrmann, die die Galerie sonst im Programm hat. Aber dafür sind auch Raritäten zu entdecken, wie „Gedämpfte Spur“in Brauntönen von Georg Meistermann oder die dynamischen Reliefe von Otto H. Hajek. Letztere bilden mit ihren schlichten geometrischen Formen einen reizvollen Kontrast zur üppigen Barockausstattung in der Nikolauskapelle. Alles in allem vermittelt der Rundgang durchs winterlich kalte Schloss einen Überblick über die wichtigsten Strömungen der Abstraktion. Für die Künstler der Gegenwart steht etwa Michael Urtz. Bis 12. März, Öffnungszeiten: Di.-Sa. 13-17 Uhr, So. und Fei. 11-17 Uhr. Weitere Infos unter