Das Lebenswerk des Hollywood-Pioniers ist Vorbild
In Laupheim hat sich der Carl-Laemmle-Förderverein gegründet – Vorsitzende ist Annika Halder
LAUPHEIM (sz) - In Laupheim gibt es jetzt den Carl-Laemmle-Förderverein. Vergangene Woche war Gründungsversammlung im Kleinen Schlössle. Der Verein will die Bürgerschaft Laupheims in die Verleihung des Carl-Laemmle-Produzentenpreises am 17. März 2017 einbinden und zur Bündelung von Förderkräften beitragen. Die Mitgliedschaft ist offen.
Zur Vorsitzenden wurde Annika Halder gewählt. Stellvertretender Vorsitzender ist Kraft Amtes Oberbürgermeister Rainer Kapellen, zweiter stellvertretender Vorsitzender Christian Biffar, Schatzmeisterin Christa Jerg, Schriftführerin Marion Fakler-Baur. Als Kassenprüfer fungieren ab sofort Fridolin Schmid und Walter Spleis.
In der Präambel der Satzung heißt es, der gebürtige Laupheimer Carl Laemmle zeige in seiner Persönlichkeit und seinem Wirken beispielhaft auf, wie facettenreich ein erfolgreiches Lebenswerk gestaltet werden kann, um letztlich Vorbild zu werden. Nach Amerika ausgewandert, schuf er mit der Gründung einer der wichtigsten Filmproduktionsstätten der Welt in Hollywood die Grundlage der modernen Filmund Unterhaltungsindustrie. Als Visionär gelang es ihm, mit Mut und konsequentem Unternehmertum einen neuen Industriezweig zu etablieren und damit quasi jeder Bevölkerungsschicht, frei von Ständen und elitärem Denken, weltweiten Zugang zu modernem und neuem Kulturverständnis zu ermöglichen.
Laemmle zeichnete zeitlebens eine innige Verbundenheit zu Laupheim aus. Er hat der Stadt und ihren Bürgern selbstlos geholfen. Unvergessen ist zum Beispiel seine Unterstützung nach der Hochwasserkatastrophe 1926 und beim Bau der Bühlerhalle. Er war aber nicht nur Gönner der Stadt, sondern auch kritischer Beobachter des politischen Geschehens in der Heimat. Seine Bemühungen, das Leben vieler jüdischer Bürger durch Bürgschaftserklärungen zu retten, sind ebenfalls unvergessen.
Der neu geschaffene Carl-Laemmle-Produzentenpreis soll Laemmles Lebenswerk ehren und als feste Größe künftig in Laupheim wiederkehrend an herausragende Filmproduzenten verliehen werden (die Schwäbische Zeitung berichtete). Der Carl-Laemmle-Förderverein will laut einer Pressemitteilung frei von politischen und wirtschaftlichen Eigeninteressen und in Ergänzung zu den Veranstaltern die Bevölkerung einbinden und die Verknüpfung und das gegenseitige Verständnis zwischen Bürgerschaft, Wirtschaft und Stadt fördern, sich in gemeinsamem Tun zu identifizieren, das Ansehen der Stadt auch nach außen positiv zu verkörpern und das Geschichtsbewusstsein zu bewahren. Dabei gehe es auch darum, Laemmles Gedanken weiterzuführen.
Mitglied des Fördervereins kann jede natürliche und juristische Person werden. Der jährliche Mitgliedsbeitrag liegt bei mindestens 25 Euro für natürliche und mindestens 100 Euro für juristische Personen.