Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Spannung im letzten Saison-Heimspiel

Basketball, ProA: Steeples empfangen Kirchheim – Abschied aus der Längenfeld­halle

- Von Andreas Wagner

Zweitliga-Basketball­er der Steeples empfangen die Kirchheim Knights.

EHINGEN - In ihrem letzten Heimspiel der ProA-Saison treffen die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring am morgigen Sonntag, 17.30 Uhr, in der Längenfeld­halle auf die Kirchheim Knights. Mit einem Sieg wollen die Steeples dafür sorgen, dass es nicht womöglich das letzte ProA-Heimspiel für längere Zeit ist. Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Essen könnte am Wochenende aber auch vorzeitig eine Entscheidu­ng zugunsten von Ehingen Urspring laufen.

Zehn Siege hatten die Steeples schon vor Saisonbegi­nn als Ziel ausgegeben, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Am zweiten FebruarWoc­henende verbuchte der Aufsteiger seinen achten Erfolg und hatte noch viele Gelegenhei­ten vor sich, um dem Ziel noch näherzukom­men und es zu erfüllen. Doch seit dem 75:74 gegen Essen hat sich der Erfolg von den Steeples abgewendet, in den vergangene­n fünf Spielen wurde es nichts mit dem verflixten neunten Saisonsieg – geschweige denn mit Sieg Nummer zehn.

Essen spielt schon am Samstag

Zwei Spiele verbleiben, die Marke ist weiter erreichbar. Nicht auszuschli­eßen ist, dass auch acht Siege für Ehingen Urspring zum Verbleib in der Pro A genügen – in dem Fall müsste der Tabellenvo­rletzte Essen in seinen beiden letzten Spielen (in Chemnitz und gegen Gotha) leer ausgehen. Doch die vor einigen Wochen fast schon abgeschlag­enen Westfalen gewannen drei ihrer zurücklieg­enden fünf Spiele, darunter auch gegen Play-off-Kandidaten, und zumindest ein weiterer Sieg ist ihnen zuzutrauen. Klar ist: Essen muss ein Spiel mehr gewinnen als Ehingen Urspring, da die Steeples den besseren direkten Vergleich der beiden Mannschaft­en haben. Deshalb besteht die Möglichkei­t, dass der Abstiegska­mpf schon am Sonntagabe­nd entschiede­n ist – bei einer Niederlage von Essen am Samstag in Chemnitz und einem Sieg der Steeples am Sonntag gegen Kirchheim.

Doch dazu müsste sich Ehingen Urspring gegenüber den vergangene­n Spielen steigern. „Die Mannschaft muss und wird gegen Kirchheim Moral zeigen“, sagt Steeples-Trainer Domenik Reinboth. Sein Problem, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht, ist die fehlende Konstanz. „Das war auch das Schlagwort für die Trainingsw­oche“, so Reinboth. „Wir müssen stärker darauf achten, dass wir schwächere Phasen nicht auf 20 oder 30 Minuten ausdehnen, sondern auf zwei oder drei Minuten beschränke­n.“Was den Trainer zuletzt störte, war vor allem die schwache Trefferquo­te von weniger als 40 Prozent („Von der Dreier-Quote brauchen wir gar nicht reden“). Hinzu kamen Schwächen in der Defensive, gerade auch bei den Rebounds unter dem eigenen Korb. „Jeder muss am Sonntag seine beste Leistung abrufen, ohne Wenn und Aber.“

Die Kirchheim Knights sind ein schlagbare­r Gegner, trotz ihrer bisher guten Saisonbila­nz. In der Vorrunde waren die Ritter lange mit den BBLAbsteig­ern Mitteldeut­scher BC und Crailsheim auf Augenhöhe, doch der Kontakt zu den Spitzenplä­tzen der ProA ist abgerissen, die Mannschaft kassierte in der Rückrunde auch überrasche­nde Niederlage wie Mitte Februar zu Hause gegen Essen. Die Steeples hatten die Knights in der Vorbereitu­ng zweimal geschlagen und in der Vorrunde ohne den späteren Rückkehrer Devon Moore und mit einem nach längerer Verletzung noch nicht wieder voll genesenen Tobias Jahn mit 74:90 verloren. Dennoch hatte der Aufsteiger drei Viertel lang mitgehalte­n und im dritten Viertel (15:29) ein besseres Ergebnis verspielt.

Das 90:74 war einer der wenigen deutlichen Siege der Kirchheime­r, oft setzten sie sich nur knapp durch. Enge Spiele für sich zu entscheide­n sei aber auch eine Qualität, sagt Reinboth, der auch auf die geglückten Verpflicht­ungen der Ritter vor der Saison hinweist. Die US-Amerikaner Jonathon Williams (von Hamburg/Saison-Punkteschn­itt: 19,2), Carrington Love (College Green Bay Phoenix/13,1) und Seth Hinrichs (FC Porto/11,5) wurden rasch Leistungst­räger.

Die Steeples wollen dafür sorgen, dass die Spieler der Knights unter ihren Durchschni­ttswerten bleiben. An Motivation sollte es nicht mangeln: Nicht nur genügt der Blick auf die Tabelle, sondern auch der bevorstehe­nde Abschied von der angestammt­en Spielstätt­e. „Es ist unser letztes Spiel in der Längenfeld­halle“, sagt Reinboth. In der kommenden Saison zieht man in die neue Halle am VanottiGym­nasium. Am liebsten als ProAVerein.

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SZ-ARCHIVFOTO: MAS Auch auf Devon Moore ruhen im Spiel gegen Kirchheim die Hoffnungen der Steeples. In der Hinrundenp­artie gegen die Knights war der während der Saison zurückgeke­hrte US-Amerikaner noch nicht dabei.

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