Spannung im letzten Saison-Heimspiel
Basketball, ProA: Steeples empfangen Kirchheim – Abschied aus der Längenfeldhalle
Zweitliga-Basketballer der Steeples empfangen die Kirchheim Knights.
EHINGEN - In ihrem letzten Heimspiel der ProA-Saison treffen die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring am morgigen Sonntag, 17.30 Uhr, in der Längenfeldhalle auf die Kirchheim Knights. Mit einem Sieg wollen die Steeples dafür sorgen, dass es nicht womöglich das letzte ProA-Heimspiel für längere Zeit ist. Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Essen könnte am Wochenende aber auch vorzeitig eine Entscheidung zugunsten von Ehingen Urspring laufen.
Zehn Siege hatten die Steeples schon vor Saisonbeginn als Ziel ausgegeben, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Am zweiten FebruarWochenende verbuchte der Aufsteiger seinen achten Erfolg und hatte noch viele Gelegenheiten vor sich, um dem Ziel noch näherzukommen und es zu erfüllen. Doch seit dem 75:74 gegen Essen hat sich der Erfolg von den Steeples abgewendet, in den vergangenen fünf Spielen wurde es nichts mit dem verflixten neunten Saisonsieg – geschweige denn mit Sieg Nummer zehn.
Essen spielt schon am Samstag
Zwei Spiele verbleiben, die Marke ist weiter erreichbar. Nicht auszuschließen ist, dass auch acht Siege für Ehingen Urspring zum Verbleib in der Pro A genügen – in dem Fall müsste der Tabellenvorletzte Essen in seinen beiden letzten Spielen (in Chemnitz und gegen Gotha) leer ausgehen. Doch die vor einigen Wochen fast schon abgeschlagenen Westfalen gewannen drei ihrer zurückliegenden fünf Spiele, darunter auch gegen Play-off-Kandidaten, und zumindest ein weiterer Sieg ist ihnen zuzutrauen. Klar ist: Essen muss ein Spiel mehr gewinnen als Ehingen Urspring, da die Steeples den besseren direkten Vergleich der beiden Mannschaften haben. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass der Abstiegskampf schon am Sonntagabend entschieden ist – bei einer Niederlage von Essen am Samstag in Chemnitz und einem Sieg der Steeples am Sonntag gegen Kirchheim.
Doch dazu müsste sich Ehingen Urspring gegenüber den vergangenen Spielen steigern. „Die Mannschaft muss und wird gegen Kirchheim Moral zeigen“, sagt Steeples-Trainer Domenik Reinboth. Sein Problem, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht, ist die fehlende Konstanz. „Das war auch das Schlagwort für die Trainingswoche“, so Reinboth. „Wir müssen stärker darauf achten, dass wir schwächere Phasen nicht auf 20 oder 30 Minuten ausdehnen, sondern auf zwei oder drei Minuten beschränken.“Was den Trainer zuletzt störte, war vor allem die schwache Trefferquote von weniger als 40 Prozent („Von der Dreier-Quote brauchen wir gar nicht reden“). Hinzu kamen Schwächen in der Defensive, gerade auch bei den Rebounds unter dem eigenen Korb. „Jeder muss am Sonntag seine beste Leistung abrufen, ohne Wenn und Aber.“
Die Kirchheim Knights sind ein schlagbarer Gegner, trotz ihrer bisher guten Saisonbilanz. In der Vorrunde waren die Ritter lange mit den BBLAbsteigern Mitteldeutscher BC und Crailsheim auf Augenhöhe, doch der Kontakt zu den Spitzenplätzen der ProA ist abgerissen, die Mannschaft kassierte in der Rückrunde auch überraschende Niederlage wie Mitte Februar zu Hause gegen Essen. Die Steeples hatten die Knights in der Vorbereitung zweimal geschlagen und in der Vorrunde ohne den späteren Rückkehrer Devon Moore und mit einem nach längerer Verletzung noch nicht wieder voll genesenen Tobias Jahn mit 74:90 verloren. Dennoch hatte der Aufsteiger drei Viertel lang mitgehalten und im dritten Viertel (15:29) ein besseres Ergebnis verspielt.
Das 90:74 war einer der wenigen deutlichen Siege der Kirchheimer, oft setzten sie sich nur knapp durch. Enge Spiele für sich zu entscheiden sei aber auch eine Qualität, sagt Reinboth, der auch auf die geglückten Verpflichtungen der Ritter vor der Saison hinweist. Die US-Amerikaner Jonathon Williams (von Hamburg/Saison-Punkteschnitt: 19,2), Carrington Love (College Green Bay Phoenix/13,1) und Seth Hinrichs (FC Porto/11,5) wurden rasch Leistungsträger.
Die Steeples wollen dafür sorgen, dass die Spieler der Knights unter ihren Durchschnittswerten bleiben. An Motivation sollte es nicht mangeln: Nicht nur genügt der Blick auf die Tabelle, sondern auch der bevorstehende Abschied von der angestammten Spielstätte. „Es ist unser letztes Spiel in der Längenfeldhalle“, sagt Reinboth. In der kommenden Saison zieht man in die neue Halle am VanottiGymnasium. Am liebsten als ProAVerein.