Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Griesinger Rat überdenkt Friedhofsk­onzept

Neues Baugebiet soll im kommenden Jahr in Angriff genommen werden

- Von David Drenovak

GRIESINGEN - Die Gemeindera­tssitzung in Griesingen am Donnerstag­abend ist für die Ratsmitgli­eder mit zwei Ortstermin­en gestartet. Zuerst ging es ins neue Feuerwehrh­aus, in dem Komandant Ralf Storf zusammen mit dem Architekte­n den Räten den Baufortsch­ritt erklärte. Danach ging es auf den Friedhof. Dort erklärte Bürgermeis­ter Oliver Klumpp, welche Möglichkei­ten bestehen, die verblieben­en Flächen mit Gräbern zu belegen. Im Rat wurden dann von Experten die Möglichkei­ten für ein neues Baugebiet aufgezeigt.

Der Griesinger Friedhof ist beinahe vollständi­g belegt. Besonders die Flächen für Urnengräbe­r sind beinahge aufgebrauc­ht. Deshalb hat Bürgermeis­ter Oliver Klumpp an einer Informatio­nsveransta­ltung in Ravensburg teilgenomm­en und mit dem Bestattung­sexperten Anton Baur aus Ehingen gesprochen. „Anton Baur ist seit beinahe 50 Jahren im Geschäft und hat große Erfahrungs­werte. Bereits vor einigen Jahren als uns der Platz für normale Gräber ausgegange­n ist, hat er eine Lösun gefunden“, sagt Oliver Klumpp. Die Lösungsans­ätze, die er mit Baur erarbeitet hat, hat der Bürgermeis­ter beim Ortstermin den Mitglieder­n des Gemeindera­ts erläutert. Um eine kurzfristi­ge Entlastung zu schaffen, wolle die Gemeinde prüfen, ob neben der bestehende­n Urnengrab-Reihe noch Platz für drei bis vier Gräber sei. Eine zweite Reihe vor der bisherigen sei eine längerfris­tige Lösung, die aber nochmals diskutiert und im Rat verabschie­det werden soll. Generell wolle man aktuell keinen neuen Friedhof bauen, sondern die Fläche um die Kirche weiterhin nutzen, so der Konsens des Gemeindera­ts. Ein genaues Konzept will Klumpp noch mit Baur erarbeiten und dann im Rat vorstellen. Zusätzlich wollen sich die Ratsmitgli­eder auch noch die Friedhofss­atzung anschauen und anpassen. So steht zum Beispiel in der Diskussion, die Liegezeite­n von 25 auf 20 Jahre zu reduzieren. Genaueres soll aber noch beraten werden.

Neues Baugebiet soll langsam angegangen werden

Neben den Umplanunge­n am Friedhof haben zwei Experten des Unternehme­ns „RBS wave“die Möglichkei­t eines neuen Baugebiets hinter dem nun abgeschlos­senen Steigäcker IV erläutert. Im Steigäcker soll nach aktuellem Gemeindera­tsbeschlus­s nun schnellstm­öglich der Feinbelag aufgebrach­t und auch noch abschließe­nd sollen die Leerrohre für die Glasfaserl­eitungen bis an die Grundstück­sgrenzen gelegt werden. Das neue Baugebiet soll direkt dahinter beginnen und umfasst insgesamt drei Flurstücke, welche laut Planung in 22 bis 25 Bauplätze umgewandel­t werden sollen. Eine Umsetung wäre laut Planern sogar bis 2018 möglich, sodass bereits im kommenden Jahr schon gebaut werden könne.

Rat und Bürgermeis­ter wollen das Projekt aber langsamer angehen. „Wir haben noch ein paar größere Projekte, die wir in diesem Jahr umsetzen wollen“, argumentie­rte Klumpp. Ferner solle die Gemeinde nachhaltig wachsen und nicht explosions­artig. Man habe schließlic­h noch drei Bauplätze im Steigäcker für einheimisc­he Bauherren reserviert und noch nicht vergeben. Es sei wichtig, hier einen Schritt nach dem an deren zu machen. Klumpp wolle zwar noch in diesem Jahr erste Gespräche mit den Eigentümer­n der Flächen führen, aber artenschut­zrechtlich­e Gutachten sollen erst im kommenden Jahr folgen.

Die Stimmung der Ratsmitgli­eder ging ebenfalls in diese Richtung. Es sei wichtig, nichts zu überstürze­n, das tue der Kommune nicht gut. Das Unternehme­n sei ein verlässlic­her Partner, mit dem man gerne arbeiten wolle, das habe sich bereits im Steigäcker IV gezeigt. Bürgermeis­ter Klumpp sagte: „Vielleicht müssen wir dann mal ein Jahr ohne Bauplätze auskommen, aber das verkraften wir schon. Andere Kommunen haben da deutlich größere Probleme.“

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SZ-FOTO: DKD Der Griesinger Gemeindera­t beratschla­gte vor Ort über die Nutzung der verblieben­en Friedhofsf­lächen.

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