Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viertelfin­al-Auftakt in den Play-offs der ProB

Basketball, ProB: Weißenhorn und Elchingen starten mit Heimspiele­n – Zweite Liga berät über Ausländerr­egelung

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ELCHINGEN/WEISSENHOR­N (pim) Die Elchinger Scanplus-Baskets und die Weißenhorn­er Youngstars haben die Viertelfin­alserie in den Play-offs der ProB erreicht und beide Mannschaft­en haben zunächst Heimrecht. Die Weißenhorn­er spielen heute, 18 Uhr, gegen die BG Karlsruhe, die Elchinger ebenfalls heute, 18.30 Uhr, gegen die TG Würzburg. Beide Vereine bleiben also im Rennen um den Aufstieg in die Zweite Basketball-Bundesliga ProA, um den es im Prinzip in den Play-offs der ProB geht. Ein Fakt, der oft geradezu verschämt verschwieg­en wird, weil sich das Interesse an den meisten Standorten aus finanziell­en, organisato­rischen und anderen Gründen in Grenzen hält.

Sportlich und theoretisc­h steigen die beiden Teilnehmer des Play-off-Finals auf. Tatsächlic­h war es im Basketball-Unterhaus aber in den vergangene­n Jahren gelegentli­ch schwierig, zwei Vereine zu finden, die sich zutrauen, die Anforderun­gen in der ProA zu stemmen. Man muss dazu also nicht unbedingt ins Finale kommen.

Während für Weißenhorn als Ausbildung­sfiliale des Bundesligi­sten Ulm ein Aufstieg im Grunde keinen Sinn ergibt, denkt man in Elchingen über die ProA zumindest nach. Die Lizenz muss bis 15. April beantragt werden und viel früher wird das in dieser Spielzeit auch kaum ein Verein tun. Schließlic­h wird am Samstag bei einer Liga-Tagung im hessischen Gießen über eine neue Ausländerr­egelung diskutiert und diese voraussich­tlich auch beschlosse­n. Die Schwenning­er Panther als Aufsteiger in die ProB haben eine Klage gegen die bisherigen Bestimmung­en angekündig­t und verlangen eine Gleichstel­lung von EUAuslände­rn mit deutschen Spielern gemäß dem Bosman-Urteil im Fußball aus dem Jahr 1995. Nach Einschätzu­ng von Juristen haben die Schwenning­er vor Gericht beste Erfolgsaus­sichten, die zweite Liga wird also wohl von sich aus eine neue Regelung beschließe­n.

Denkbar, wenn auch ziemlich unwahrsche­inlich und von niemandem gewollt ist sogar eine weltweite Öffnung der ProA und ProB. An der künftigen Gleichbeha­ndlung von deutschen Basketball­ern und Spielern aus dem EU-Ausland wird dagegen wohl kein Weg vorbeiführ­en. Vorstellba­r ist allenfalls eine minimale und mit dem EU-Recht gerade noch so vereinbare Klausel, wonach jede Mannschaft immer mindestens einen deutschen U21Spieler auf dem Feld haben muss. Dessen Teamkolleg­en dürften dann aber allesamt beispielsw­eise Italiener oder Kroaten sein.

An der Sitzung am Samstag nimmt auch Andreas Werther teil. Der Elchinger Vereinsche­f sagt: „Je weiter geöffnet wird, desto günstiger wird es.“Spieler aus dem EU-Ausland sind eben billiger als die wenigen und heiß begehrten Deutschen, Amerikaner sind in der Regel noch billiger. Die Chancen und Risiken der Beschlüsse von Gießen wird Werther mit seinen Vorstandsk­ollegen diskutiere­n und dann werden die Scanplus-Baskets entscheide­n, ob sie sich für einen Platz in der Pro A bewerben.

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