„Die Leute müssen sehen, wo Geschmack herkommt“
Am 6. April kocht Alfons Köhler in der Ehinger Lindenhalle leckere Frühlingsgerichte
EHINGEN - Wie man Leckeres aus regionalen und saisonalen Produkten kocht, zeigt Alfons Köhler von der Meistervereinigung Gastronom Baden-Württemberg und Inhaber von Köhlers Krone in Dächingen am Donnerstag, 6. April, in der Ehinger Lindenhalle. In Kooperation mit der AOK Ulm-Biberach lädt die „Schwäbischen Zeitung“passend zu ihrer Frühjahrsserie „Von Leib und Seele“die SZ-Leser zur Kochshow ein. Im Interview mit SZ-Redakteurin Nina Merkle erklärt Alfons Köhler, warum es so wichtig ist, auf Qualität und Herkunft der Produkte zu achten.
Herr Köhler, warum machen Sie bei der Kochshow mit?
Ich gehöre zur Meistervereinigung Gastronom Baden-Württemberg. Wir machen solche Kochshows in der ganzen Region in Kooperation mit der AOK und dieses Jahr auch mal wieder in der Ehinger Lindenhalle. Zudem liegt es mir am Herzen, regionale Produkte attraktiv zuzubereiten und den Leuten die Produkte schmackhaft zu machen.
Was steht denn an diesem Abend auf der Speisekarte?
Ich werde drei Gänge auf der Bühne zubereiten. Vorneweg gibt es einen Frühlingssmoothie. Dann werden als Vorspeise gegrillte Buchweizenbratlinge mit Sauerrahmdip an knackigem Feldsalat und Quitten-Balsamico-Dressing serviert. Als Hauptgericht gibt es Schwäbisches Linsencurry mit Kokos und Streuobstäpfeln, dazu Streifen von der Hähnchenbrust oder Filets von der Lachsforelle. Zu guter Letzt bereite ich auf der Bühne Birnenschnitze mit Johannisbeergrütze und Mousse au Chocolat zu. Es ist geplant, dass jeder im Publikum eine Probierportion bekommt.
Was waren die Anforderungen an die Rezepte?
Ich habe die Rezepte zuvor mit der AOK abgestimmt. Wichtig war, dass etwas Gesundes und Frühlingshaftes gemacht wird. Mir selbst war wichtig, dass ich Produkte verwende, bei denen man was rüberbringen kann.
Sie kochen viel mit regionalen Lebensmitteln, warum?
Wenn wir die Region als Wert erhalten wollen, gehören regionale Produkte zum Heimatgefühl dazu. So kann man sich mit der Region identifizieren und es bleiben auch die Jungen da. Denn niemand geht da weg, wo etwas Besonderes ist. So zeige ich an diesem Abend einfach, was sich aus den regionalen Alblinsen alles machen lässt und wie man dieses hiesige Produkt mit exotischem wie Kokosmilch und Curry zu etwas Besonderem macht.
Wie kann man denn gerade jetzt in der Übergangszeit noch mit regionalen Produkten kochen?
Feldsalat ist in den letzten Zügen, zu haben ist er noch bis etwa Ende April. Obst wie Äpfel oder Birnen von den Streuobstwiesen ist Lagerware. Zudem lassen sich aus den Linsen relativ einfach frische Linsensprossen herstellen. Auch das werde ich bei der Kochshow erklären. Die Sprossen haben ein aktiveres Eiweiß als die Linsen und der Körper kann dieses Eiweiß gut nutzen. Auch die enthaltenen Bitterstoffe sind gut für die Gesundheit
Wie macht man solche Sprossen?
Man muss die Linsen einweichen, abgießen und in eine warme Umgebung legen. Wenn man die Linsen jeden Tag wässert, keimen sie nach wenigen Tagen aus. Das ist eigentlich ganz einfach. Das kann jeder daheim machen.
An sich muss kochen ja kein Hexenwerk sein, oder?
Genau. In meinen Kochkursen versuche ich den Teilnehmern immer zu vermitteln, dass kochen nicht schwierig ist. Für ein Mousse au Chocolat braucht man Sahne und eine gute Kuvertüre. Die Leute müssen einfach sehen, wo der Geschmack herkommt, dass man mit Rum und Vanille viel verändern kann. Man braucht keine Convenience-Produkte, um schmackhaftes Essen zuzubereiten. Wenn man selbst kocht, behält man die Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Wenn man ein gutes Produkt verwendet, dann kann man daraus auch etwas Gutes kochen.