Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Diskussion um Baulandpla­nung

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ULM (meni) - Ein umfassende­s Gutachten, wo künftig in der Region Wohn- und Gewerbeflä­chen nötig sein werden, lässt der Regionalve­rband Donau-Iller aktuell erstellen. Doch die Mitglieder des Planungsau­sschusses sind skeptisch, ob das Gutachten wirklich sinnvoll ist und welche Auswirkung­en es haben wird. Sie wollen ihr kommunales Planungsre­cht verteidige­n. Am Dienstag haben die Teilnehmer während der Sitzung des Ausschusse­s im Landratsam­t in Ulm lebhaft diskutiert.

Anhand verschiede­nster Kriterien ermittelt Matthias Prüller von der Imakomm Akademie GmbH den aktuellen Bestand und den voraussich­tlichen Bedarf von Wohn- und Gewerbeflä­chen im Regionalve­rband Donau-Iller. „Wir wollen einen Überblick bekommen“, erklärte Verbandsdi­rektor Markus Riethe den Hintergrun­d des Gutachtens. „So können wir unter anderem Schwerpunk­te für Dienstleis­tungen, Gewerbe und Industrie ausweisen.“Hintergrun­d dieses Baulandgut­achtens sei auch, dass man nicht ständig Zielabweic­hungsverfa­hren wie im Falle des Interkommu­nalen Industrieg­ebietes bei Biberach machen wolle. „Ich habe auch schon andere Gebiete im Kopf, deren Überplanun­g den Zielen der Raumordnun­g widersprec­hen werden“, ergänzte Riethe.

Matthias Prüller wies erste Ergebnisse vor. So sei vor allem in größeren Kommunen der Bedarf nach Wohnraum vorhanden und überall könnten neue Gewerbeflä­chen benötigt werden. „Ich tue mir vor allem mit der Frage der Wohnfläche­ntwicklung schwer“, machte Ulms Baubürgerm­eister Tim von Winning klar. Er empfahl, dieses Thema komplett auszuspare­n. „Wir sollten den Mut haben zu sagen, dass wir dann halt keine Regelung treffen“, stimmte Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann zu. Dem hielt der Verbandsdi­rektor entgegen, dass man ohne Planung auch keine Flächen sichern könne. „Und das alles heißt nicht, dass die Kommunen nicht woanders trotzdem noch etwas realisiere­n können.“Das könne man auch wörtlich so festhalten, bot Riethe an. Zudem erfolge die Planung auch nicht flächensch­arf.

Das komplette Gutachten abzuwarten und dann zu entscheide­n, was damit passieren soll, schlug schließlic­h der Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold, vor. In der nächsten Sitzung soll das komplette Gutachten vorgestell­t werden. Bei zwei Gegenstimm­en stimmten die Mitglieder diesem Vorschlag zu.

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