Zacher probt erstes Frühjahrskonzert mit der Stadtkapelle
Der neue Dirigent des Musikvereins präsentiert am Samstag sorgfältig einstudierte sinfonische Blasmusik
EHINGEN - Als Könner vom Fach hat sich Frank Zacher im vergangenen Dezember beim Adventskonzert der Ehinger Stadtkapelle in St. Blasius erwiesen. Zur Zeit studiert der neue Dirigent das Frühjahrskonzert mit dem Blasorchester ein.
„Seine Anweisungen sind klar und er sorgt für eine immer konzentrierte, aber angenehme Atmosphäre bei den Proben“, schreibt Kammersänger Peter Maus von der Deutschen Oper Berlin über die musikalische Arbeit von Frank Zacher. Von der Richtigkeit der Aussage konnte sich der Mitarbeiter der SZ Ehingen am Samstag bei einer Probe für das Frühjahrskonzert am kommenden Samstag überzeugen.
Mit namhaften Orchestern hat Frank Zacher im Verlauf von 28 Jahren ein umfangreiches Konzertrepertoire interpretiert und zahlreiche Opern-, Operetten- und Musicalaufführungen erfolgreich geleitet. „Das war ein Sinfoniekonzert der Extraklasse, was die Brandenburger Symphoniker unter der Leitung von Frank Zacher präsentierten“, schrieb die Norddeutsche Rundschau im November 2015 über ein Konzert im Theater Itzehoe. Das könnte durchaus auch für das Konzert der leistungsfähigen Ehinger Stadtkapelle zutreffen, wenn bei der Aufführung in der Lindenhalle alles so läuft wie geprobt.
Frank Zacher fällt sofort auf, wenn etwas nicht stimmt. „Ab Gustav werdet ihr die ganze Strecke über laut“, kritisiert er die Bläser bei einer Passage aus dem Titelmarsch zu Vicco von Bülows (Loriot) Film „Pappa ante portas“. Gustav steht in diesem Fall für den Buchstaben G, bei dem die beanstandete Stelle beginnt. Bei der Wiederholung tönt alles schon viel lockerer, und der Dirigent ist zufrieden. Den ebenso feinsinnigen wie hintergründigen Humor des Filmautors in klingende Töne umzusetzen, ist schließlich die Absicht des Kapellmeisters bei dem mitreißenden Oberstufenstück.
„Wir legen besonderen Wert auf die Hölzer“, sagt Frank Zacher zur Einleitung von George Gershwins „An American in Paris“im Naohiro Iwais Blasorchesterarrangement. Dieses und die Fantasie „Arcus“von Thiemo Kraas sind laut Aussage des stellvertretenden Musikvereinsvorsitzenden Simon Stark die spieltechnisch anspruchsvollsten Werke im Programm. Zum Einstieg spielt die Stadtkapelle den Marsch „Auf neuen Wegen“und schreitet auf diesen fort mit dem Priestermarsch aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Irische Volksmusik tönt aus dem Konzertstück „Lord Tullamore“von Carl Wittrock, bevor Franz Grothes Tonfilmschlager das Publikum beglücken. „Flashing Winds“von Jan van der Roost bringt Feinheiten der Instrumentation effektvoll zum Vorschein. Bei „Serenade, op.22c“von Derek Bourgeois liegt der besondere Reiz in dreierlei ungeraden Achteltakten. Der englische Komponist schrieb das Werk ursprünglich für Orgel als Hochzeitsgeschenk für seine Frau und arrangierte es später für Blasorchester. Bekannte Melodien von Henry Mancini runden das abwechslungsreiche Programm ab.
Eröffnet wird Frank Zachers erstes Konzert in der Lindenhalle durch das Vororchester und das Jugendorchester, beide unter der Leitung von Volker Frank.