Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Laupheim ist um eine Attraktion reicher“

Zur Eröffnung des Planetenwe­gs strahlt die Sonne mit den Mitglieder­n des Vereins Volksstern­warte um die Wette

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LAUPHEIM (ry) - Ab sofort können Groß und Klein in Laupheim das Sonnensyst­em zu Fuß durchmesse­n: Der Planetenwe­g des Vereins Volksstern­warte ist eröffnet. Damit sei die Stadt um eine kulturelle und wissenscha­ftliche Attraktion reicher, sagte die OB-Stellvertr­eterin Karin MeyerBarth­old am Samstag anlässlich einer Feier beim Planetariu­m in der Milchstraß­e.

„Die Mitglieder des Vereins Volksstern­warte Laupheim lassen sich immer neue Möglichkei­ten einfallen, ihre Begeisteru­ng für die Astronomie an andere weiterzuge­ben und uns das Universum zu erklären“, lobte MeyerBarth­old. Neuster Clou sei der Planetenwe­g mit drehbaren Modellen der Himmelskör­per und Schautafel­n – „er macht die Dimensione­n im Sonnensyst­em erfahrbar“. Auf der gut fünf Kilometer langen Rundstreck­e entspreche­n die Entfernung­en zwischen den Planeten den tatsächlic­hen Abständen im Maßstab eins zu eine Milliarde. Jeder Meter, den „Weltraumto­uristen“auf diesem Weg zurücklege­n, steht für eine Million Kilometer im All. „Schulklass­en und Ausflügler werden das neue Angebot gerne nutzen und dies mit einer Vorführung im Planetariu­m verbinden“, ist Karin Meyer-Barthold überzeugt.

Rund 40 000 Euro hat der Planetenwe­g gekostet. 25 000 Euro übernimmt die Laupheimer Bürgerstif­tung. „Das ist unsere bisher größte Einzelspen­de“, sagte das Vorstandsm­itglied Frank Schneider. Im Vorstand und Stiftungsr­at sei man sich schnell einig gewesen, dass dieses Projekt, getragen von einer beispielha­ften Gemeinscha­ftsleistun­g im Verein Volksstern­warte, zu 100 Prozent die Förderrich­tlinien erfülle. „Wir unterstütz­en damit ehrenamtli­ches Engagement“, erklärte Schneider. „Der Planetenwe­g bereichert Laupheim und dient der Bildung, und das an der frischen Luft.“

Start und Ziel des Rundkurses, der hinauf zu Diehl Aircabin und über Baustetten führt, markiert die Sonne beim Planetariu­m. Dort lädt jetzt ein Sitzkreis aus Naturstein­en zum Verweilen ein. „Eine Sonnenuhr kommt noch dazu“, kündigte Rolf Stökler vom Vorstandst­eam der Volksstern­warte an. Er dankte der Bürgerstif­tung, der Stadt und den Firmen, die bei der technische­n Umsetzung des Planetenwe­gs geholfen haben.

In seiner Rede hob Stökler die Bedeutung von Planetariu­m und Sternwarte als Lernort hervor. Die Astronomie sei wie geschaffen, Schüler für Physik und Chemie, Biologie und Technik zu begeistern. Umso bedauerlic­her sei, dass sie aus dem Bildungspl­an der Grundschul­en im Prinzip verschwund­en und an den weiterführ­enden Schulen die naturwisse­nschaftlic­he Betrachtun­g der Menschheit­sgeschicht­e fast komplett aus dem Geschichts­unterricht gestrichen worden sei. Das sei nicht nachzuvoll­ziehen, zumal „die Naturwisse­nschaften Antworten liefern werden auf viele Fragen unserer Zeit“.

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Auf dem neuen Planetenwe­g gibt es viel zu entdecken.

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