„Es ist eine super Sache für uns“
„Der Punkt reicht, alles andere ist ● egal.“Ehingen-Süds Torhüter Benjamin Gralla verschwendete nach dem Abpfiff keinen Gedanken darüber, dass gegen Biberach kein Sieg gelang. Schon gar nicht trübte das Unentschieden die Feierlaune – im Gegenteil. Bier und Sekt flossen in Strömen, die Spieler machten sich damit gegenseitig nass und verpassten auch Trainer Michael Bochtler eine Dusche.
Die ganze Anspannung im Spiel gegen ● Biberach und in den vergangenen Wochen fiel von einem Moment zum anderen von der Mannschaft ab. Die Spieler zogen alle Register eines Meisters, sie tanzten und sangen auf dem Platz. „Wir wollten nicht erst in
Weiler Meister werden“, sagte Angreifer Samuel Kollmann mit Blick auf das nächste Liga-Spiel beim Tabellenzweiten. „Super, das auf eigenem Platz zu schaffen. Schließlich sind auch ein Haufen Fans da.“
Es würde eine längere Nacht folgen, ● daran ließen die Spieler keinen Zweifel. Mittelfeldmann Philipp Schleker, ein Eigengewächs von Süd und nicht zum ersten Mal mit seinem Heimatverein Meister, sagte: „Ums Feiern mach’ ich mir bei uns am wenigsten Sorgen.“Beim SSV, der seinen Marsch durch die Ligen einst in der B-Liga begonnen hatte, habe man Erfahrung mit Meisterfeiern. Gleichwohl „ist jede Meisterschaft etwas anderes“.
Linksverteidiger Stefan Hess dürfte ● dem zustimmen. Der 27-Jährige war 2016 mit dem SSV Ulm 46 OberligaMeister und holte nun in seinem ersten Jahr mit Ehingen-Süd den Landesliga-Titel. „Das ist immer ein schönes Gefühl“, so Hess, dem nach dem Spiel gegen Biberach schwante: „Die Meisterfeier wird hier wohl etwas länger dauern als in Ulm.“Seinen Wechsel zu Süd habe er nie bereut, sagt der Defensivspieler („Es macht richtig Spaß hier“), der sich schon jetzt auf die Verbandsliga freut. „Es ist die einzige Amateurliga, die mir noch fehlt.“
Diese Erfahrung haben ihm andere ● voraus: Samuel Kollmann etwa, der schon für Baustetten und Olympia Laupheim in der höchsten württembergischen Spielklasse am Ball war. „Es wird wieder eine Herausforderung, aber es ist eine super Sache für uns“, so Kollmann. Gaetano Gaudio, Martin Schrode, Michael Turkalj sowie der am Samstag beruflich verhinderte Fabian Sameisla stiegen 2012 mit der TSG Ehingen in die Verbandsliga auf. „Ein Aufstieg ist immer eine schöne Sache“, so Turkalj, der die TSG damals im Meisterjahr aber verließ. „Schöne Tage nimmt man immer gern mit“, sagte Gaudi, der auch vom „richtigen Moment“sprach – wenngleich „etwas Glück dabei war, dass es so gelaufen ist mit Weiler“. Das war letztlich egal. Ehingen-Süd ist Meister und daran lässt sich nicht rütteln. (aw)