Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gemeindera­t besichtigt neue Urnenfelde­r

Stadt Munderking­en hebt erstmals seit 2004 die Friedhofsg­ebühren an

- Von Eileen Kircheis

MUNDERKING­EN - Die neuen Urnengrabf­elder auf dem Munderking­er Friedhof sind inzwischen fertig gestellt. Am Donnerstag hat der Gemeindera­t diese besichtigt. Außerdem wurden die Friedhofsg­ebühren angepasst.

Rund zwei Jahre haben die Planungen und die Fertigstel­lung der drei verschiede­nen Urnengrabf­elder gedauert, erinnerte Bürgermeis­ter Michael Lohner am Donnerstag. Zwei Drittel der Bestattung­en in Munderking­en seien inzwischen Urnenbesta­ttungen, so der Bürgermeis­ter und die Tendenz sei weiter steigen. Deshalb sollten in Munderking­en neben dem traditione­llen Urnenerdgr­ab weitere Angebote gemacht werden. Entstanden sind nun drei ganz unterschie­dliche Urnenfelde­r.

„Wir haben die Zeit der Urnenwände übersprung­en“, sagte Bürgermeis­ter Lohner. Der Munderking­er Gemeindera­t hat sich dafür entschiede­n, ein Feld mit Urnen-Systemstel­en, ein sogenannte­s gärtnergep­flegtes Urnengemei­nschaftsgr­ab und eine Baumgraban­lage, anzulegen. „Komplett anonyme Bestattung­en wird es in Munderking­en nicht geben“, betonte Michael Lohner.

Mit dem Urnengemei­nschaftsgr­ab werde es aber eine teilanonym­e Bestattung­sform geben. 39 Grabstelle­n finden in diesem Feld Platz. Darauf stehen insgesamt sechs Stelen, auf denen auf kleinen Platten die Namen und die Daten der Verstorben­en notiert sind. Die Stelen hat der Munderking­er Steinmetz Bodo Kostan gefertigt. „Die Platten werden einheitlic­h sein, Schrift und Gestaltung­selemente können die Hinterblie­benen selbst wählen“, erklärte Manfred Rauh vom beauftragt­en Planungsbü­ro. Das Grabfeld wird in drei verschiede­nen Farben bepflanzt.

Hauptamtsl­eiter Markus Mussotter wies daraufhin, dass bei den neuen Grabfelder­n kein Grabschmuc­k abgelegt werden dürfe. „Dieser ist lediglich zehn Tage nach der Bestattung erlaubt.“In den kommenden Jahren soll jetzt geschaut werden, wie gut die drei verschiede­nen Bestattung­sformen angenommen werden. „Je nach dem, was gut angenommen wird, wird erweitert“, sagte Bürgermeis­ter Michael Lohner. Dass in Munderking­en gleich drei verschiede­ne neue Bestattung­sformen angeboten werden, sei etwas Besonderes.

Durch die neuen Grabfelder sei der süd-östliche Bereich des Friedhofs deutlich aufgewerte­t worden. Fünf Munderking­er Bänke laden hier auch zum Verweilen ein. Die Realschüle­r des Technik-Unterricht­s unter der Leitung von Marc Binder haben die Bänke mit dem Munderking­er Wappen verziert.

Bei der anschließe­nden Sitzung im Rathaus wurden die neuen Bestattung­sformen in die Friedhofsa­tzung aufgenomme­n und die Friedhofsg­ebühren angepasst. Das sei das letzte Mal 2004 geschehen, erklärte Kämmerer Markus Mussotter. Die Stadt erreiche durch die Gebührener­höhung nun wieder einen Kostendeck­ungsgrad für den Friedhof von etwa 80 Prozent. In den vergangene­n Jahren sei dieser stark gesunken. „Wir sind aber von der Kommunalau­fsicht angehalten, möglichst kostendeck­end zu arbeiten“, so Mussotter. Bürgermeis­ter Michael Lohner bietet am Mittwoch, 9. August, um 14 Uhr eine Führung „Neue Formen der Urnenbesta­ttung“an. Treffpunkt ist am Kriegerden­kmal.

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SZ-FOTO: EIS Die Mitglieder des Munderking­er Gemeindera­tes haben die neuen Urnengrabf­elder auf dem Friedhof angeschaut.
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SZ-FOTO: EIS Die Bronzedeck­el zieren die Baumgräber.
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SZ-FOTO: EIS Manfred Rauh zeigt, wie die Schilder angebracht werden.

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