Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Was passiert nach dem Abriss?

Das Parkhaus am Bahnhof modert vor sich hin - Erst 2018 soll es abgerissen werden

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NEU-ULM (kat) - Seit gut 16 Monaten ist das Parkhaus am Bahnhof geschlosse­n. Seither fault es so vor sich hin und wartet eigentlich nur noch auf die Abrissbirn­e. Aber was passiert danach? Die Geschäftst­reibenden in der Innenstadt und deren Kunden lechzen nach Parkmöglic­hkeiten – die sollen sie auch bekommen, so der Plan der Stadt. Doch in welcher Form ist noch unklar.

Die Fraktion Pro Neu-Ulm beantragte bei der Verwaltung, zu prüfen, ob das Parkhaus bis auf Unter- und Erdgeschos­s abgerissen und anschließe­nd übergangsw­eise wieder genutzt werden kann. Die Bauabteilu­ng der Stadt kam zu verschiede­nen Lösungen:

Variante 1: Möglich wäre, das Parkhaus komplett abzureißen und das Loch aufzufülle­n. Das würde 100 Stellplätz­e schaffen, wäre nach meinung der Verwaltung die hochwertig­ste, aber mit 700 000 Euro teuerste Lösung. Hinzu kommen bei allen Varianten noch die Kosten für den Abriss: rund 790 000 Euro. Geprüft wurde auch, ob ein Abriss ohne Auffüllen des Bodens in Frage käme: Die Entwässeru­ng sei dann nicht sicher zu gewährleis­ten, heißt es seitens der Stadt.

Variante 2: Ähnlich den Vorstellun­gen der Pro Neu-Ulm wäre auch ein Teilabbruc­h denkbar: So könnten 70 Autos auf der Decke des Untergesch­osses parken. Dafür wären weitere Notstützen einzubauen und die Statik zu überprüfen. Kosten: 230 000 Euro.

Variante 3: Die dritte Möglichkei­t ist laut Verwaltung, das Parkhaus bis auf die Bodenplatt­e abzureißen und dort 60 Stellplätz­e freizugebe­n. Auch hierbei könne es ein Problem mit der Entwässeru­ng geben. Kosten: bis zu 300 000 Euro.

In allen Fälle werde erst im kommenden Jahr mit dem Abriss begonnen – „aus Zeit- und Finanzgrün­den“, so die Verwaltung. Neu-Ulms Kämmerer Berthold Stier war in der jüngsten Sitzung des Finanzauss­chusses der Meinung, dass es um das Thema Parken sowieso derzeit ruhig geworden sei. „Die Leute merken, dass wir den Umbau an der Ludwigstra­ße jetzt noch nicht angehen“, wodurch laut vorläufige­m Plan einige Parkplätze verloren gingen.

Stadtrat Karl-Martin Wöhner (SPD) hatte mit Blick auf die Bebauung des Südstadtbo­gens noch eine ganz andere Lösung: „Da baut doch jemand in nächster Nähe. Da könnten wir doch den Schotter in das Loch nach dem Abriss schütten.“Ganz so einfach sei das nicht, sagte Oberbürger­meister Gerold Noerenber, da nur „sortenrein­es Kies“verfüllt werden dürfe, das zuvor im Labor überprüft wurde. Bis alle Varianten dem Stadtrat noch einmal vorgestell­t werden, müssten nach Angaben der Verwaltung zunächst die genauen Kosten geprüft werden. Die könnten es in sich haben, da noch nicht sicher sei, wie hoch die Chloridbel­astung des Bodens sei. Danach würde die Summe für die Entsorgung ermittelt.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Das Parkhaus am Bahnhof in NeuUlm soll 2018 abgerissen werden.

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