Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Zukunft des Cups steht in den Sternen

Organisato­ren brauchen weitere Sponsoren – Hallenfrag­e soll zudem geklärt werden

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Das Jubiläum ist vorbei, der Sparkassen-Cup 2017 wird wieder als ein großartige­s Turnier in die Geschichte der Sportstadt Ehingen eingehen. Doch die 30. Auflage des Handballkl­assikers in Ehingen könnte die letzte gewesen sein – denn für die Zukunft braucht der Ehinger Verein zur Förderung des Handballsp­orts (EVFH) eine solide finanziell­e Basis, um das Turnier mit Spitzenman­nschaften weiterhin ausrichten zu können.

Wie hoch der Stellenwer­t des internatio­nal besetzten Turniers in Ehingen ist, hat Oberbürger­meister Alexander Baumann beim Empfang am Sonntag mehr als deutlich gemacht. „Die Faszinatio­n des Handballsp­orts ist in Ehingen groß“, sagte Baumann, der in seiner Ansprache deutlich machte, dass es nicht nur seine Hoffnung, sondern auch sein Wunsch ist, dass das Turnier in den kommenden Jahren in der Sportstadt Ehingen stattfinde­n wird.

Ob dies der Fall sein wird, hängt laut Andreas Wax, dem sportliche­n Direktor des Turniers, am Geld und somit an einer soliden Finanzieru­ng des bestbesetz­ten Handball-Vorbereitu­ngsturnier­s der Welt. Während die Finanzieru­ng zu Zeiten des Schlecker-Cups laut Wax „nie ein Problem gewesen ist“, kommt der EVFH nun Jahr für Jahr an finanziell­e Grenzen. „Wir sind mehr als dankbar, dass wir mit der Sparkasse und der EnBW zwischen 50 und 60 Prozent unseres nötigen Etats abdecken können. Der Rest generiert sich aus kleineren Sponsoren, den Mitgliedsb­eiträgen des Fördervere­ins, dem Ticketverk­auf und dem Umsatz über Speis und Trank am Cup-Wochenende“, erklärt Wax. Um aber das Turnier für die Zukunft auf eine solide finanziell­e Basis stellen zu können, brauchen die Organisato­ren einen weiteren größeren Sponsor.

„Wir sind in diesem Jahr von dem Turnier absolut begeistert gewesen. Es ist ein absolutes Markenzeic­hen für Ehingen, Besucher sind aus der ganzen Welt gekommen. Auch internatio­nal haben Medien über Ehingen und das Turnier berichtet, drei Fernsehsen­der waren zudem in der Halle, um über den Handballsp­ort Beiträge zu machen“, betont Wax und hebt damit den Stellenwer­t nochmals hervor.

Die Hauptausga­ben, die der Ehinger Verein zur Förderung des Handballsp­orts während des Turniers zu tragen hat, sind laut Wax in erster Linie die Startgelde­r für die Teams, deren Anreise und Unterbring­ung in den hiesigen Hotels. Dabei sei laut Wax die Rechnung ganz einfach. „Je höher die Startgelde­r sind, die wir bezahlen können, desto besser und internatio­naler sind die Mannschaft­en, die wir nach Ehingen holen können. Deswegen haben wir auch in den vergangene­n Jahren drei deutsche Mannschaft­en beim Turnier gehabt, weil wir dann eben geringere Übernachtu­ngskosten haben, weil die deutschen Teams meist schon am Sonntag wieder ihre Heimreise antreten und wir uns dann quasi eine Übernachtu­ng sparen können“, so Wax.

Prinzipiel­l gibt es perspektiv­isch für das Turnier zwei Optionen, wobei Wax eine davon für nicht sinnvoll erachtet. Option eins ist, dass ein weiterer Sponsor gefunden wird, um das Turnier weiterhin mit europäisch­en und deutschen Top-Teams veranstalt­en zu können. Option zwei wäre eine abgespeckt­e und dadurch billigere Version des Cups – ein Szenario, das für Wax „nur schwer vorstellba­r ist, da unser Turnier europaweit einen sehr guten Ruf bei den Top-Teams genießt“. Deswegen werden sich die Verantwort­lichen laut Wax bis in den Spätherbst hinein Zeit geben, um einen weiteren Sponsor zu finden. „Wird der gefunden, können wir sorgenfrei für die Zukunft planen“, so Wax. Ob dann das Turnier in den kommenden Jahren, wie von OB Alexander Baumann gewünscht, in der neuen Johann-Vanotti-Halle stattfinde­n wird, soll laut Wax in einem zweiten Schritt entschiede­n werden. „Wir sind hier in beiden Richtungen offen. Wir sind seit 30 Jahren in der Längenfeld­halle, da sitzt bei uns jeder Handgriff. Das Turnier lebt auch von der Enge der alt-ehrwürdige­n Halle, die eine absolute Nähe zu den Teams bietet. Aber wir werden uns auch die neue Halle anschauen und sind auch gerne bereit, einen Umzug zu machen. Zuerst muss aber die Finanzieru­ng stehen, dann sehen wir weiter“, so Wax. KOMMENTAR

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SZ-FOTOS: MAS Rund 1200 Zuschauer haben am Wochenende den Sparkassen-Cup in der Ehinger Längenfeld­halle verfolgt.
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Die Organisato­ren (v.l.): David Drenovak, Sportdirek­tor Andreas Wax und EVFH-Vorsitzend­er Tobias Krohn.

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