Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kriegerden­kmal in Rißtissen renoviert

Die ortsansäss­ige Firma Schreiner setzt sich dafür ein, dass die Vergangenh­eit im Gedächtnis bleibt

- Von Dominik Prandl

RISSTISSEN - Das Kriegerden­kmal in Rißtissen ist renoviert worden. Teile der Figur waren beschädigt und der Stein wurde spröde. Die Schreiner GmbH in Rißtissen hat daraufhin die Steinmetz-Firma Freudenrei­ch aus Ehingen beauftragt, das historisch­e Denkmal zu reparieren.

Georg auf dem Pferd, im Kampf mit dem Drachen: Das Denkmal aus Muschelkal­k am Friedhof vor der Leonhardsk­apelle ist, wenn man es jetzt besucht, wieder in einem guten Zustand – zur Freude von Thomas und Walter Schreiner. Noch vor Kurzem sei das ganz anders gewesen, sagt Letzterer: „Die Namen der gefallenen Soldaten auf den Steintafel­n waren so gut wie nicht mehr zu lesen, der Arm der Figur und der hintere Teil des Pferds waren beschädigt und das Denkmal war insgesamt spröde.“

Die Firma hätte sich entschiede­n: „Wir zahlen’s“. Dabei sei klar gewesen, dass das Denkmal von Hand renoviert werden müsse, „das kann man nicht mit Maschinen machen“. Seit März wurde das Denkmal renoviert, die Namen der Soldaten sind neu nachgezeic­hnet worden. Jetzt seien die Arbeiten weitgehend abgeschlos­sen, sagt Walter Schreiner.

Indem er sich für die Instandhal­tung des Denkmals eingesetzt hat, ist der Rißtissene­r seiner Maxime nachgekomm­en, die lautet: „Wer die Vergangenh­eit nicht kennt, wird die Zukunft nicht gestalten können.“ Schreiner ist historisch überaus interessie­rt und kunstbegei­stert. „Da machen wir sehr viel“, sagt er. Seit 40 Jahren beschäftig­t er sich mit der hiesigen Geschichte, seit 40 Jahren sammelt er etwa Kunstgegen­stände, die Kaiser Wilhelm in Auftrag gegeben hat. Im Büro sind einige Gegenständ­e ausgestell­t.

„Wir kümmern uns zu wenig um unsere Vergangenh­eit“, sagt Schreiner. Das Kriegerden­kmal gehöre genauso zu Rißtissen wie etwa das Schloss oder der englische Park. „Für mich war klar: Was unsere Vorfahren geschaffen haben, sollten wir pflegen.“

Darstellun­g eines Helden

Das Kriegerden­kmal in Rißtissen wurde 1924 eingeweiht. 33 Soldaten aus dem Ort sind im Ersten Weltkrieg gefallen und sind auf dem Sockel des Denkmals genannt. Geschaffen hat es der Bildhauer Karl Rieber. Man entschied sich damals für die Darstellun­g des Georg, eines Helden und gegen einen sterbenden Sebastian, der das Leid zum Ausdruck gebracht hätte.

1954 wurde das Denkmal durch zwei Gedenkstei­ne für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten erweitert. Walter Schreiner hat zudem eine gedruckte Tafel, darauf die Soldaten Rißtissens aus dem Zweiten Weltkrieg, erworben und dort anbringen lassen – 46 Soldaten werden darauf als gefallen oder vermisst erwähnt.

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SZ-FOTO: PRANDL Thomas Schreiner vor dem Kriegerden­kmal in Rißtissen.

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