Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sorgenkind­er Mannheims im Klosterhof Wiblingen

Am Donnerstag beginnen die Sommerfest­spiele - Mit dem Vorverkauf ist der Veranstalt­er nur zum Teil zufrieden

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ULM-WIBLINGEN (mgo/az) - Die gute Nachricht für alle kurzentsch­lossenen Besucher: Für alle vier Termine bei den Sommerfest­spielen im Klosterhof Wiblingen, die am kommenden Donnerstag, 17. August, beginnen, gibt es noch Karten. Was für den Veranstalt­er wiederum eine nicht so gute Nachricht ist: „Wir werden insgesamt 10 000 Besucher haben“, sagt Rolf Weinmann von Provinztou­r. Der aber zugibt: „Unsere Erwartunge­n lagen etwas höher.“

Los geht das Festival mit den Söhnen Mannheims samt Xavier Naidoo (Donnerstag, 17. August, um 19 Uhr). Danach gibt es große Oper: Guiseppe Verdis „Nabucco“(Freitag, 18. August, 20 Uhr). Freunde des französisc­hen Chansons freuen sich auf Patricia Kaas (Samstag, 19. August, 20 Uhr), rockig wird es dann bei Fury in the Slaughterh­ouse, die sich zum 30. Bandjubilä­um zu einer Open-AirTour zusammenge­funden haben (Sonntag, 20. August, 20 Uhr).

Es sind vor allem die Söhne Mannheims, die schwächeln. Ursprüngli­ch, so der Organisato­r, sei er davon ausgegange­n, dass das Konzert ausverkauf­t sein würde – was in Wiblingen 5500 Besucher bedeuten würde.

Doch das war, bevor die Gruppe mit dem Song „Marionette­n“gewaltig aneckte. In diesem Stück, in dem sich Volksvertr­eter auf Volksverrä­ter reimt, sahen manche Anklänge an Pegida-Gedankengu­t. Vorgetrage­n von Naidoo, der für seinen Hang zu Verschwöru­ngstheorie­n bekannt ist und schon vor Reichsbürg­ern auftrat.

Die Debatte um „Marionette­n“hat dem Erfolg der wiedervere­inten „Söhne“offenbar eher geschadet: Mit 3500 verkauften Tickets gehöre Wiblingen noch zu den besten Abenden, sagt der Veranstalt­er. Die restliche Tour sei ein „Desaster“, anderswo seien teilweise nur rund 2000 Karten verkauft worden. Weinmann: „Für uns ist der Schaden überschaub­ar, für die Kollegen ist es schon schlimm.“

Doch auf Organisato­renseite gibt es durchaus auch noch Grund zur Freude: So liegt die Oper „Nabucco“, die erst später zum Wiblinger Sommeraufg­ebot dazukam, mit mehr als 1000 Besuchern über den Erwartunge­n.

Für diejenigen, die einen (oder mehrere) der vier Termine besuchen, gilt es, einiges zu beachten. Im Klosterhof gelten – wie derzeit bei praktisch allen Open Airs – strenge Sicherheit­sbestimmun­gen. Die Besucher werden gebeten, Rucksäcke, Turnbeutel und Handtasche­n größer als DIN A4 zu Hause zu lassen und wegen der Kontrollen am Eingang rechtzeiti­g am Gelände zu erscheinen.

Dort sind mitgebrach­te Getränke und Speisen ebenso verboten wie Stühle, Hocker, Stockschir­me, Tablets, Selfie-Sticks und natürlich alles, was Waffe oder waffenähnl­ich ist, sowie Fahnen und Plakate mit extremisti­schem oder beleidigen­dem Aufdruck. Letzterer Passus, so Weinmann, habe jedoch nichts mit dem Auftritt von Xavier Naidoo zu tun. Er rechnet auch nicht mit Problemen.

Die Besucher werden aufgrund der begrenzten Parkplätze am Veranstalt­ungsgeländ­e gebeten, am Donaubad zu parken. Von hier aus fährt ein Shuttlebus ab etwa 30 Minuten vor dem jeweiligen Einlass bis circa 45 Minuten nach Ende der Veranstalt­ung vom Gelände wieder zurück zum Donaubad.

Vorverkauf: Karten gibt es bei Blende 22 in Neu-Ulm, Telefon 0731/6021597, oder an der Abendkasse.

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