Traktoren kommen zuerst an den Laptop
Schüler informieren sich in Kirchbierlingen über den Beruf des Landmaschinentechnikers
KIRCHBIERLINGEN (sz) - Im Rahmen des Projekts „Jugend-Handwerk-Zeitung“haben Schüler der Ehinger Längenfeldschule den Familienbetrieb Ried in Kirchbierlingen besucht. Dabei informierten sie sich beim Inhaber Thomas Ried über den Beruf des Landmaschinentechnikers.
Unzählige Traktoren, Anhänger und andere Landmaschinen finden sich auf dem Grundstück des Hauses der Landtechnik in Kirchbierlingen. Betriebsinhaber Thomas Ried erklärte, was nötig für den Beruf ist und ob er Zukunft hat. Gegründet worden war die Firma von Vater Anton Ried. Er hatte den Betrieb 1966 eröffnet. Stolz erklärte der Sohn, dass 2016 das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen gewesen sei. Das Haus der Landtechnik ist ein Urgestein des Handwerks in der Region. Für die Ausbildung, die dreieinhalb Jahre dauert, benötige man einen guten Hauptschulabschluss, so Ried. Und: „In Deutsch und Mathe sollte man gut sein.“
Zehn Traktoren werden pro Woche repariert
Schon als Praktikant wird man voll eingebunden und darf den Mitarbeitern helfen oder Geräte zusammenbauen. Die Firma schafft es mit nur acht Mitarbeitern, etwa zehn Traktoren pro Woche zu reparieren. In den vergangenen Jahren bauten die Mitarbeiter zusätzlich in Eigenregie einen Ausstellungsraum und einen Verkaufsraum. Ein großer Vorteil für die Auszubildenden ist die Nähe der Berufsschule in Ehingen, sagte Ried. Neben großen Traktoren würden aber auch Kleingeräte wie Rasenmäher und Motorsägen repariert, gewartet und überholt. Außerdem gebe es auch sämtliches Zubehör.
Vom Pflug bis zum Duftbaum vertreiben oder reparieren Ried und seine Mitarbeiter eigentlich alles. Es werden aber auch Ersatzteile für die Bastler unter den Kunden angeboten. Wie überall werden die Maschinen immer komplexer und so sind ein Laptop und ein Diagnosegerät inzwischen fester Bestandteil der Werkstatt. Neue Traktoren kommen genau wie neue Autos zuerst an den Computer.
Auch in Zukunft wird es noch genug zu tun geben. Die Landwirtschaft in Deutschland ist intensiv und damit massiv auf maschinelle Hilfe angewiesen. Aber auch diese Maschinen gehen kaputt und müssen repariert werden. Für solche individuellen Arbeiten gibt es keine Maschinen. Ein Landmaschinentechniker hat immer Arbeit.