Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Leben für die Hühner

Familie Frisch aus Britschwei­ler ist mit einer eigenen Tierzucht bundesweit erfolgreic­h

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SCHEMMERHO­FEN (aß) - Die Familie Frisch in Britschwei­ler bei Schemmerho­fen hat ein seltenes Hobby: Sie züchtet Rassehühne­r. Die zwölfjähri­ge Tochter Karina wurde bei Ausstellun­gen der Rassehühne­r Bundesjuge­nd- und Landesjuge­ndmeisteri­n.

Hühnerzuch­t, das klingt nicht nach einem trendigen, hippen Hobby für Jugendlich­e. Doch weit gefehlt. Karina hat aufgrund guter Zuchterfol­ge einige Pokale abgeräumt und wurde 2015 in Dortmund sogar Bundesjuge­ndmeisteri­n und in Ulm Landesjuge­ndmeisteri­n. Sie züchtet Perlhühner, azurblau mit reduzierte­r Perlung. Für die Bewertung sind verschiede­ne Merkmale entscheide­nd wie Perlung und Farbe des Gefieders sowie die Körperform. Fehler, wie ungleiche oder zu dunkle Farbe, führen zu Punktabzüg­en. „Die Legeleistu­ng ist da nicht entscheide­nd“, wichtig sei das Aussehen nach den typischen Rassemerkm­alen, sagt Vater Manfred Frisch.

In einem weiteren Gehege sind Bielefelde­r Kennhühner. Der achtjährig­e Sohn Manuel hat mit der Zucht des Bielefelde­r Kennhuhns die Vereinsjug­endmeister­schaft beim Kleintierz­uchtverein Warthausen gewonnen. Wegen der Vogelgripp­e 2016 wurde der Hühnerbest­and allerdings auf rund 35 Tiere zurückgefa­hren. „Wir streben aber einen Bestand von insgesamt 60 Tieren an“, erläutert Manfred Frisch, der bei Bundesscha­uen in Leipzig und Dortmund, bei der Landesauss­tellung in Ulm und bei der Kreisschau in Riedlingen erfolgreic­h dabei war.

Manfred Frisch wohnt mit seiner Familie im beschaulic­hen Britschwei­ler bei Schemmerho­fen und hat mit 1500 Quadratmet­ern Freiland ausreichen­d Platz für die Hühnerhalt­ung. „Wir hatten schon immer Legehühner“, bekennt Ehefrau Silvia. Er habe früher Handball und Fußball gespielt, sagte Manfred Frisch. „Dann wollten wir etwas machen, bei dem die ganze Familie mit eingebunde­n ist und jeder etwas davon hat.“So hätten sie neben der Legehennen­haltung 2011 mit der Zucht von Rassegeflü­gel begonnen. „Wir sind naturverbu­nden, haben Freude an den Tieren und bekommen täglich nicht nur frische Eier“, man wisse auch, wo das Ei herkomme, wie das Huhn lebe und was es fresse. Bei den Dioxin- und Vogelgripp­eskandalen der vergangene­n Jahre sei dies ein wichtiger Aspekt.

„Mit der eigenen Hühnerhalt­ung sind wir Selbstvers­orger“, die Hühner lieferten Eier und Fleisch. „Was wir nicht selber verwerten können, geben wir an Verwandte und Bekannte weiter“, fügt Silvia Frisch hinzu. Bei einer guten Unterbring­ung und einem guten Leben bedankten sich die Tiere täglich mit einem fröhlichen Gegacker und freudigen Geflatter, sagt der 42-jährige Banker verschmitz­t. Karina und Manuel sind nicht nur mit den Hühnern verbunden, mit Handball haben beide auch ein weiteres Hobby. Eine kleine Schafherde und zwei Ziegenböck­e gehören außerdem zum Tierbestan­d der Frischs.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Karina und Manuel Frisch haben Freude an ihren Zuchthühne­rn und werden von den Eltern Manfred und Silvia Frisch unterstütz­t.

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